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Endress+Hauser Solitrend MMP20 Betriebsanleitung Seite 37

Option d
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Solitrend MMP20 (Option D)
Endress+Hauser
Mögliche Probleme bzw. Einflüsse beim Darren:
• Beim Darren mit einem Gasbrenner muss darauf geachtet werden, dass keine Feststoff-
partikel in die Luft (oder aus dem Darrbehälter!) entweichen da sonst durch Gewichts-
verlust zu hohe Wassergehaltswerte ermittelt werden. Manche Anwender rühren den
Frischbeton beim Darren, andere rühren ihn nicht und entsprechend gibt es Differenzen
beim Darrwert. Bei Nicht-Rühren besteht die Gefahr, dass durch die längere Darrzeit das
Wasser im Beton chemisch gebunden wird, was dann selbst bei größter Hitze nicht mehr
entweichen kann. Der ermittelte Wassergehalt ist bei starkem Rühren in der Regel
höher als bei Nicht-Rühren, da durch das Rühren zu viele Feststoffpartikel in die Luft
entweichen können.
• Beim Darren mit einem Mikrowellenofen ist auf die Trocknungszeit bei entsprechender
Leistung (800 W oder 1 000 W) und der Menge der Darrprobe (z.B. 1,5 ... 2 kg) zu ach-
ten. Darrwert-Abweichungen von Gasbrenner und Mikrowelle von bis zu ±3 ... 10 l/m³
bei derselben Probe sind nicht selten. Im DBV-Merkblatt „Besondere Frischbetonprüfun-
gen" wird auf das Darren mit Mikrowellenöfen eingegangen. Zu beachten ist, dass bei
Trocknungszeiten >20 min das Wasser im Beton chemisch gebunden werden kann und
das Ergebnis dadurch mit einem zu niedrigen Wassergehalt verfälscht werden kann.
Auch bei zu großen Probenmengen in der Mikrowelle besteht die Gefahr der chemischen
Bindung von Wasser, wodurch der ermittelte Wassergehalt dann zu niedrig ausfällt.
• Bei der Probenentnahme für das Darren können erhebliche Abweichungen auftreten.
Stand der Beton z.B. längere Zeit im Eimer dann kann bei der Beprobung vom Beton an
der Oberfläche deutlich zu viel Wasser gedarrt werden, wenn sich der Beton entmischt
hat. Dies betrifft besonders Beton mit Fließmaß F5 und F6.
• Beim Wiegen der getrockneten Darr-Probe sollte auf die Temperatur der Darr-Probe
geachtet werden. Beim Wiegen einer sehr heißen Darr-Probe kann durch Auftriebs-Luft-
strömungen ein erheblicher Fehler in der Waage produziert werden. Beim Wiegen eines
4 kg Gewichtes kann durch die Warmluftströmung, je nach Wiegevorrichtung eine Diffe-
renz beim Wiegen von 30 g erzeugt werden. Dies würde bei 4 kg einer Feuchtedifferenz
von +0,75 % entsprechen. Im schlimmsten Fall entsprechen die +0,75 % Feuchte dann
einem Fehler von +17 l/m³!
• Zusatzmittel im Beton verhalten sich beim Darren wie Wasser, d.h. sie gehen sowohl in
die Darr-Wassergehaltsmessung als auch in die Messung mit der Sonde-SWZ ein.
• Es gibt Zusatzmittel welche Wasser chemisch so binden, dass Wasser relativ schnell kris-
tallin gebunden wird und somit beim Darren nicht vollständig entweichen kann (beson-
ders beim Darren mit Mikrowelle ohne Rühren).
Sollte die mit der Sonde-SWZ durchgeführte Messung mit einer parallel durchgeführten
korrekten Darrprobe nicht übereinstimmen, dann besteht im Menu „ANPASSUNGEN" mit
dem Parameter „G-Set" die Möglichkeit, das Gerät auf einen korrekten Wasser-Messwert
einzustellen.
9.3.1
Materialbeprobung
 19
Kiesel
Wie wichtig eine repräsentative Beprobung für das Darren ist, soll dieser 32mm Kiesel zei-
gen. Bei einer Probemenge von 1,5 kg für das Darren mit Mikrowelle, repräsentiert dieser
eine Kiesel einen Wert von 5,3 l/m³ Wasser! Werden 5 kg gedarrt repräsentiert er immer
Inbetriebnahme Frischbetonmessung
37

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