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Zusätzlicher Leistungsbedarf Durch Sperrzeiten Der Energieversorger - Buderus Logatherm WPS K-1 Betriebsanleitung

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Auslegung von Wärmepumpen
4.5.5
Sanierungsmaßnahmen für einen energiespa-
renden Wärmepumpenbetrieb
Im Folgenden finden Sie Vorschläge für Sanierungsmaß-
nahmen in Abhängigkeit von den erforderlichen Vorlauf-
temperaturen.
Max. 62 °C Vorlauftemperatur in allen Räumen
Wenn die erforderlichen Vorlauftemperaturen unter
62 °C liegen, kann jede Logatherm-Wärmepumpe ver-
wendet werden. Es sind keine weiteren Maßnahmen er-
forderlich.
Über 62 °C Vorlauftemperatur in einigen Räumen
Wenn die Vorlauftemperatur nur in einigen Räumen über
62 °C liegt, wäre es günstig, die erforderliche Vorlauf-
temperatur für diese Räume unter 62 °C zu senken, um
trotzdem eine Logatherm-Wärmepumpe verwenden zu
können. Dies lässt sich durch einen Austausch der Heiz-
körper in den entsprechenden Räumen erreichen.
Über 62 °C Vorlauftemperatur in fast allen Räumen
Wenn die erforderliche Vorlauftemperatur in fast allen
Räumen über 62 °C liegt, müssen alle entsprechenden
Heizkörper ausgetauscht werden, sodass alle Räume mit
einer Vorlauftemperatur unter 62 °C auskommen und
eine Logatherm-Wärmepumpe verwendet werden kann.
Vorteile durch die Verringerung der Heizlast
Die Heizlast kann durch verschiedene Maßnahmen wei-
ter verringert werden, z. B. durch das Austauschen von
Fenstern, das Reduzieren von Lüftungsverlusten oder
das Dämmen von Geschossdecken, Dachstühlen und
Fassaden.
Bei einer Heizungssanierung mit Einbau einer Wärme-
pumpe haben diese Maßnahmen verschiedene Vorteile:
• Mit sinkender Heizlast können die verwendete Wär-
mepumpe und die erforderliche Sondenanlage kleiner
sein und wirtschaftlicher arbeiten.
• Der Jahresheizenergiebedarf, den die Wärmepumpe
abdecken muss, sinkt.
• Die erforderlichen Vorlauftemperaturen sinken und
die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe steigt.
• Mit besserer Wärmedämmung erhöhen sich die mitt-
leren Oberflächentemperaturen der Wände, Böden
und Decken. Dies sorgt dafür, dass die Räume auch
bei niedrigerer Lufttemperatur behaglich sind.
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Beispiel für mögliche Energiekosteneinsparungen
durch Sanierungsmaßnahmen
Vor der Sanierung:
• Ein Wohnhaus hat eine Heizlast von 20 kW und einen
Jahresheizenergiebedarf von 40000 kWh. Es wird bis-
her beheizt mit einer Warmwasserheizung, die Vor-
lauftemperatur beträgt 75 °C, die Rücklauftemperatur
60 °C.
Nach der Sanierung:
• Eine nachträgliche Wärmedämmung senkt die Heiz-
last um 25 % auf 15 kW.
• Entsprechend sinkt der Jahresheizenergiebedarf auf
30 000 kWh.
• Die durchschnittliche Vorlauftemperatur kann da-
durch reduziert werden um ca. 10 K auf 62 °C.
• Diese Vorlauftemperaturen können von einer
Logatherm-Wärmepumpe geliefert werden.
• Der Energieverbrauch sinkt demzufolge nochmals um
20 % ... 25 %.
• Insgesamt lassen sich also ca. 44 % Energiekosten
einsparen.
Für Wärmepumpenanlagen gilt grundsätz-
lich:
Eine um ein Grad reduzierte Vorlauftempe-
ratur spart ca. 2,5 % Strom beim Betrieb der
Wärmepumpe.
4.6
Zusätzlicher Leistungsbedarf durch
Sperrzeiten der Energieversorger
Für den Betrieb von Wärmepumpen gibt es bei den meis-
ten Energieversorgungsunternehmen (EVU) Sondertari-
fe mit einem günstigeren Strompreis. Im Gegenzug darf
das EVU gemäß der Bundestarifverordnung Wärmepum-
pen abschalten und sperren, wenn Lastspitzen im Ver-
sorgungsnetz auftreten. Die Sperrzeiten betragen
üblicherweise bis zu 4 h am Tag. Fragen Sie Ihren Ener-
gieversorger nach den tatsächlichen Sperrzeiten.
In dieser Zeit kann das Gebäude nicht durch die Wärme-
pumpe beheizt werden. Die gesetzliche Grundlage der
Sperrzeiten werden im §14a des EnWG beschrieben.
Auch längere Sperrzeiten können aber normalerweise
mit geringer Komforteinbuße überbrückt werden, vor al-
lem bei massiv gebauten Häusern mit Fußbodenheizung.
Hier kann genügend Wärme gespeichert werden, sodass
kein zweiter Wärmeerzeuger (z. B. ein Heizkessel) für
die Sperrzeiten erforderlich ist.
Trotzdem muss die Wärmepumpe in den Zeiten, in de-
nen sie freigegeben ist, mehr Energie produzieren, um
die Speichermassen wieder aufzuheizen, und muss so-
mit entsprechend größer ausgelegt werden. Für eine
Sperrzeit von 4 h rechnet man z. B. mit einem Dimensio-
nierungsfaktor für die Heizlast von 1,10.
Sole-Wasser-Wärmepumpe – 6 720 820 777 (2017/01
)

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