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Anhang
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Anhang
9.1
Jahresarbeitszahlen von Elektro-Wärme-
pumpen
Die Jahresarbeitszahl stellt bei Elektro-Wärmepumpen
das Verhältnis der im Jahr abgegebenen Nutzwärme be-
zogen auf die eingesetzte elektrische Energie für den Be-
trieb der Wärmepumpe dar. Darüber hinaus gilt die
Jahresarbeitszahl als Richtwert für die Effizienz der Wär-
mepumpenanlage.
Die Jahresarbeitszahl kann auf Basis der technischen
Daten der Wärmepumpen anhand anerkannter Regeln
der Technik (VDI 4650) rechnerisch ermittelt werden
(weitere Informationen Seite 8). Dieser theoretische
Rechenwert kann ausschließlich als Richtwert betrach-
tet werden und dient u. a. als Kenngröße für z. B. staat-
liche und andere Fördermittel. Die reale energetische
Effektivität der Wärmepumpenanlage hängt von einer
Reihe von Faktoren ab, die insbesondere die Randbedin-
gungen des Betriebs betreffen. Neben der Wärmequel-
lentemperatur, der Vorlauftemperatur und deren
Verläufen über die Heizperiode sind auch die Energiever-
bräuche für die Hilfsantriebe der Wärmequellenanlagen
und die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rück-
lauf der Heizungsanlage von Bedeutung.
Neben den vorherrschenden Außentemperaturen, der
Einstellung der Thermostat- bzw. Zonenventile, der Reg-
lereinstellungen beeinflusst das Nutzerverhalten des An-
lagenbetreibers die Jahresarbeitszahl erheblich. Hierbei
können das Lüftungsverhalten, die Raumtemperatur
ebenso wie der Warmwasserbedarf maßgebenden Ein-
fluss nehmen. Die Jahresarbeitszahl nach VDI 4650 ist
ein normativer Vergleichswert, der definierte Betriebs-
bedingungen berücksichtigt. Tatsächliche Betriebsbe-
dingungen vor Ort führen häufig zu Abweichungen vom
berechneten Wert. Wegen der beschriebenen Problema-
tik des unterschiedlichen und recht einflussreichen Nut-
zerverhaltens sind Vergleiche mit gemessenen
Energieverbräuchen nur unter großen Vorbehalten
möglich.
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Sole-Wasser-Wärmepumpe – 6 720 820 777 (2017/01
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