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Yamaha 01X Bedienungsanleitung Seite 53

Inhaltsverzeichnis

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G Kompressorparameter/-bereiche
Threshold (Schwelle)
Legt fest, wie stark ein Signal sein muss, um die Kompres-
sion auszulösen. Leisere Signale passieren die Schwelle
unverarbeitet, während Signale, die über dem Schwellen-
wert liegen, mit dem angegebenen Ratio-Wert kompri-
miert werden (siehe unten).
Bereich: -54,0 — 0,0
Ratio (Verhältniszahl)
Bestimmt die Kompressionsstärke bzw. die Änderung des
Ausgangs im Verhältnis zur Änderung des Eingangs. Eine
Ratio von 1:1 stellt keine Kompression bzw. eine normale
(Einheits-) Verstärkung dar – Ausgang gleich Eingang. Ein
Quotient von 2:1 bedeutet, dass bei einer Änderung des
Eingangspegels um 10 dB der Ausgang nur um 5 dB ver-
ändert wird. Bei größeren Verhältniszahlen wird der Pegel
also offensichtlich stärker „zusammengepresst". Für
Gesangstimmen, Klavier und Bass verwendet man norma-
lerweise einen Bereich zwischen 2:1 und 6:1. Größere
Verhältniszahlen werden bei Drums und Gitarren sowie für
Spezialeffekte verwendet.
Bereich: 1:1 —
:1
Attack (Anstiegszeit)
Bestimmt, wieviel Zeit verstreicht, bevor die Kompression
auf das Signal angewendet wird. Je kleiner der Wert,
desto schneller wird die Kompression angewendet.
Bereich: 0–120 ms
Release (Ausklingzeit)
Legt fest, wieviel Zeit verstreicht, bevor der Kompressions-
effekt wieder zur normalen (Einheits-) Verstärkung zurück-
kehrt.
Bereich: 5 ms — 42,3 sec
Gain (Verstärkung)
Legt den Pegel des komprimierten Signals fest. Da die
Kompression den Gesamtpegel verringert, sollten Sie die-
sen Parameter verwenden, um den Pegel entsprechend
zu erhöhen.
Bereich: 0,0 — +18,0
Knee (Kurvenkrümmung)
Bestimmt, wie abrupt oder sanft die Kompression ange-
wendet wird. Beachten Sie, dass dieser Parameter zwar
mit der Anstiegszeit (siehe oben) verwandt, aber nicht mit
ihr identisch ist. Die Einstellung „Hard" (enge Krümmung)
bewirkt eine abrupte Kompression, während die Einstel-
lungen 1 bis 5 weichere, logarithmische Verarbeitungsstei-
gerungen (weiche Krümmung) bewirken – dies führt zu
einer natürlicheren und weniger auffälligen Kompression.
Bereich: Hard, 1 — 5
• Einzelheiten zu den Dynamik-Parametern, auch zu anderen
Dynamiktypen, finden Sie auf Seiten 121 – 124.
G Über die Kompressionseinstellungen
Denken Sie daran, dass all diese Einstellungen aufeinan-
der wirken. Das ist ein weiterer Grund dafür, dass die
Kompression häufig falsch verstanden und falsch ange-
wendet wird.
Vor allem Attack und Release sind wechselseitig vonein-
ander abhängig. Schnelle Attack-Einstellungen ermögli-
chen Ihnen, vorübergehende anfängliche Klangspitzen zu
komprimieren. Andere Release-Zeiten ermöglichen Ihnen,
Sustain-Effekte zu erzeugen und den ausklingenden Teil
einzelner Noten lauter zu machen.
Wenn Sie beispielsweise möchten, dass der Kompressor
schnell seine Arbeit erledigen und sich schnell wieder
zurückziehen soll, dann stellen Sie bitte schnelle Attack-
und Release-Zeiten ein. Verwenden Sie für einen Gitarren-
soloklang, der ewig anzuhalten scheint, eine geringe
Anstiegszeit mit einer langen Ausklingzeit. Beachten Sie,
dass Sie bei einer zu kurzen Release-Zeit einen unnatür-
lich pumpenden oder „atmenden" Sound erhalten. Wenn
sie zu lang ist, kehrt der Kompressor möglicherweise nicht
schnell genug in den Normalzustand zurück, um das
nächste Signal mit einem hohen Pegel zu „erwischen".
Da die Kompression ein schwer zu erfassender Effekt ist,
kann es eine Weile dauern, bis man gelernt hat, sie richtig
zu verwenden. Sie sollten auf jeden Fall die Ein-/Aus-Steu-
erelemente ausprobieren und die Kompression aktivieren
und deaktivieren, um zu hören, wie sich der Klang durch
sie verändert. Versuchen Sie vor allem zu hören, wo im
Mix die komprimierten und nicht komprimierten Sounds
„sitzen", und setzen Sie den Effekt wohlüberlegt ein, um
ein ausgewogenes Verhältnis zu erhalten.
Mixing-Tutorial
53
01X Bedienungsanleitung

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