Da nun beim Entleeren der Näpfchen ständig Farbe in das elektrische
Feld gelangt und ständig nicht polarisiertes Papier den Feldraum im
Druckspalt durchläuft, ist dies gleichbedeutend mit dem kontinuierlichen
Einbringen von Dielektrika in das elektrische Feld. Es muss daher ein
ständiger, wenn auch geringer Strom fließen, um den Wirkungsmechanis-
mus der ESA aufrecht zu erhalten.
Weitere Teilströme entstehen wenn:
• die Durchschlagsfestigkeit des Substrats überschritten wird,
• der Presseur in direktem Kontakt mit dem Druckzylinder steht.
Daher dominieren diese Teilströme den Gesamtstrom und müssen vom
System auf eine Größenordnung begrenzt werden, welche lokale Erwär-
mungen der Presseuroberfläche und Funkenschlag (Ex-Bereich, da im
Tiefdruck oft brennbare Lösungsmittel verwendet werden) verhindert.
1.2 Druckqualität
Eine einwandfreie Funktion der elektrostatischen Druckhilfe ist abhängig
von verschiedenen Faktoren. Diese müssen erfüllt sein, um einen
missingdotfreien Druck zu garantieren.
• Die Anlage muss stets in einem sauberen und funktionstüchtigen
Zustand sein. Dies betrifft vor allem den Presseur und die Elektroden.
• Die Beschichtung des Presseurs muss den in den Eltex Presseurspezi-
fikationen geforderten Oberflächen- und Isolationswiderständen
entsprechen (siehe Anhang). Diese Werte sind maßgebend unter
Produktionsbedingungen. Somit muss von Seiten des Presseurbe-
schichters auch die Veränderung seines Werkstoffes unter den nachge-
nannten Bedingungen berechnet werden.
- Homogenität der Beschichtung über die ganze Presseurbreite, max.
20% Abweichung vom Mittelwert.
- Berücksichtigung der Werte der Widerstandsveränderung in der Iso-
lations- wie der Halbleiterschicht durch normale Maschinener-
wärmung, Einspeisung von Aufladespannung in die Schichten,
Temperaturerhöhung durch mechanischen Anpressdruck im Druck-
spalt.
• Alle Presseurbeschichtungsmessungen müssen bei sauber gereinigten
Oberflächen durchgeführt werden. Die Reinigung muss mit Lösungs-
mittel für die Entfernung des Farb- und Faserstaubes sowie mit Wasser
für die Entfernung von Ablagerungen, bedingt durch das Bedrucken
von oberflächenbeschichteten Papieren, durchgeführt werden.
• Das zu bedruckende Material wie Papier oder Folie muss einen Volu-
menwiderstand von >10
wird der Volumenwiderstand des Papiers vom Wassergehalt entschei-
dend beeinflusst. Eltex empfiehlt für den Wassergehalt von Tiefdruck-
papieren einen Bereich von 4...4,5%.
10
aufweisen. Neben den Feststoffanteilen
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