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Schalldruckpegel Durch Geräusche Der; Kesselanlage; Schallemissionen An Der Kesselanlage; Geräusche Im Aufstellraum - Buderus Logano S825L Planungsunterlage

Inhaltsverzeichnis

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6
Schalldruckpegel durch Geräu-
sche der Kesselanlage
6.1

Schallemissionen an der Kesselanlage

Die von einer Kesselanlage verursachten Geräusche im
Aufstellraum und die an die Nachbarschaft abgegebenen
Geräusche unterliegen regionalen Vorschriften, die bei
der Planung einer Kesselanlage berücksichtigt werden
müssen.
Die Gesamtschallemission einer Kesselanlage wird
durch unterschiedliche Schallquellen beeinflusst. Zu
den verschiedenen Geräuschen zählen:
• Maschinengeräusche (z. B. Brenner, Gebläse,
Pumpen, Antriebsmotoren für Armaturen)
• Strömungs- und Verbrennungsgeräusche ausgelöst
durch die bei der Feuerung entstandenen heißen
Abgase, die vom Kessel durch das Abgassystem zum
Schornstein geführt werden. Der Wärmeerzeuger
selbst ist akustisch betrachtet keine Schallquelle,
sondern wirkt als Resonanzkörper für Geräusche, die
ihren Ursprung in erster Linie in den Verbrennungsre-
aktionen innerhalb des Feuerraumes haben.
Des Weiteren kann es eine Vielzahl von zusätzlichen
Schallquellen geben (Körperschall durch Rotationsbe-
wegung von Maschinen, Strömungsgeräusche in Armatu-
ren usw.), die ebenfalls betrachtet werden müssen.
6.2
Geräusche im Aufstellraum
Für Maschinengeräusche, die hauptsächlich für die
Schallbelastung im Aufstellraum verantwortlich sind,
können Einzelschalldruckpegel angegeben werden. Der
Einzelschalldruckpegel einer Maschine kann dabei nur
unter Freifeldbedingungen in 1 m Entfernung angegeben
werden (ohne Einfluss anderer Schallemittenten). Bei
der Ermittlung des Gesamtschalldruckpegels im Aufstell-
raum müssen die gegenseitige Beeinflussung der ver-
schiedenen Schallquellen und die örtlichen
Gegebenheiten (z. B. Schallabsorptionsverhalten der
Wand des Aufstellraumes) berücksichtigt werden.
Maschinengeräusche können durch Kapselung der
Maschinen reduziert werden, z. B. mit einer Brenner-
schalldämmhaube oder einer Schalldämmkabine für das
Gebläse.
6.3
Geräusche an der Schornsteinmündung
Ein erheblicher Teil der Geräuschentwicklung im Feuer-
raum breitet sich über das Abgassystem bis zum Schorn-
stein hin aus. Dieser Schall wird als Luftschall über die
Oberfläche des Abgassystems abgestrahlt und tritt am
Schornstein aus. Die Geräusche einer Kesselanlage ent-
halten überwiegend tieffrequente Geräuschanteile.
Diese Schallemission kann wirkungsvoll durch Abgas-
schalldämpfer vermindert werden. Zur Auslegung eines
Abgasschalldämpfers (um die vorgeschriebenen
Schallimmissionswerte einzuhalten) muss das Frequenz-
spektrum der Geräusche an der Schornsteinmündung
der Kesselanlage bekannt sein.
Das Diagramm in Bild 18 stellt den durchschnittlichen
Schalldruckpegel einer Kesselanlage, gemessen an der
Schornsteinmündung in 1 m Abstand unter einem Win-
Logano S825L – 6 720 804 497 (2013/05)
Schalldruckpegel durch Geräusche der Kesselanlage
kel von 45 °, ohne Abgasschalldämpfer im Abgassystem
dar. Da das Verbrennungssystem (z. B. durch die Bren-
nerkonstruktion oder durch das sich einstellende Strö-
mungsprofil im Feuerraum) und das Abgassystem (z. B.
durch Anzahl der Bögen, Länge und Durchmesser der
Abgasleitung) einen erheblichen Einfluss auf die sich
einstellenden Werte haben, können hier nur Durch-
schnittswerte für den Schalldruckpegel angegeben wer-
den. Die ermittelten Schallwerte im Abgasrohr,
unmittelbar nach dem Kessel, liegen bis zu 15 % über
den Schallwerten am Schornsteinkopf.
Eine Abgabe von Werten direkt in der Abgasleitung
unmittelbar nach dem Kessel ist nicht zielführend, da
wegen oben genannter Einflüsse sowie aufgrund von
Schallreflexionen und Resonanzerscheinungen (z. B.
stehende Wellen) eine korrekte Ermittlung nicht oder
nur mit erheblichem Aufwand realisierbar ist. Des Weite-
ren erfolgt die Auslegung eines Abgasschalldämpfers für
die Kesselanlage über die Einbeziehung der sich einstel-
lenden Schallwerte am Schornsteinkopf.
Aufgrund der Komplexität der Thematik Schall empfeh-
len wir zur Auslegung eines Abgasschalldämpfers die
Einbeziehung eines Akustikers oder Schallgutachters.
Wenn möglich, sollten zuerst die sich tatsächlich einstel-
lenden Schallwerte an der Kesselanlage ermittelt wer-
den. Mit diesen Werten kann ein Abgasschalldämpfer
ausgelegt und an der Kesselanlage nachgerüstet wer-
den. Der zu erwartende Widerstand des Schalldämpfers
(ca. 1 mbar bis 3 mbar) ist im Vorfeld bei der Brenner-
auslegung zu berücksichtigen.
L [dB (A)]
110
100
90
80
70
60
50
31,5
63
Bild 18 Frequenzanalyse von Geräuschen an der Schorn-
steinmündung in Abhängigkeit von der Kesselwär-
meleistung
f
Frequenz
L
Schalldruckpegel
Für die angegebenen Werte gelten folgende
Anmerkungen:
• Messung des Schalldruckpegels nach DIN-EN 60804,
DIN-EN 60651 und DIN 45635
• Frequenzbewertungskurve A nach DIN-EN 60561
• Abgassystem strömungstechnisch günstig geführt
• geeignete körperschalldämpfende Unterlagen an der
Kesselanlage vorhanden
125
250
500
1000 2000
6
4000 8000
f [Hz]
6 720 642 347-76.1il
33

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