Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus.
Inhaltsverzeichnis Einleitung..............................9 Über dieses Handbuch ........................9 Der schnelle Weg zur Inbetriebnahme ..................10 Umrichter an die Anwendung anpassen (Parametrierung für Einsteiger) ........11 1.3.1 Allgemeine Grundlagen .......................11 1.3.2 Parameter ............................12 1.3.3 Parameter mit Folgeparametrierung....................13 Häufig benötigte Parameter ......................14 Erweiterte Anpassungsmöglichkeiten (Parametrierung für Fortgeschrittene) ......16 1.5.1 BICO-Technik, Grundlagen......................16 1.5.2...
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Inhaltsverzeichnis Inbetriebnahme mit Operator Panel.................... 72 4.6.1 Funktion des Basic Operator Panels ..................72 4.6.2 Bedienenelemente des BOP....................... 73 4.6.3 Parametrieren mit dem BOP (zwei Beispiele)................74 4.6.4 Inbetriebnahme-Schritte......................75 4.6.5 Inbetriebnahme der U/f-Steuerung ..................... 75 Datensicherung mit Operator Panel und Speicherkarte ............. 78 4.7.1 Daten speichern und übertragen mit BOP ..................
Das betrifft z. B. den Betrieb mit Feldbussystemen und den Betrieb in sicherheitsgerichteten Anwendungen. Weitere Informationen zu SINAMICS G120 ● Als Download: Listenhandbuch (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/32465038) Control Units CU240E und CU240S Das Listenhandbuch enthält unter anderm aller – Eine ausführliche Beschreibung Parameter –...
Einleitung 1.2 Der schnelle Weg zur Inbetriebnahme Der schnelle Weg zur Inbetriebnahme Vorgehensweise zur Inbetriebnahme 1. Erforderliche Komponenten – Power Module, Control Unit; optional: Operator Panel oder PC-Connection-Kit 2. Installation des Umrichters -> Kap. 3.3 (Seite 30) – montieren Power Module (Mindestabstände, Komponenten) -> Kap. 3.3.1 (Seite 31) –...
Einleitung 1.3 Umrichter an die Anwendung anpassen (Parametrierung für Einsteiger) Umrichter an die Anwendung anpassen (Parametrierung für Einsteiger) 1.3.1 Allgemeine Grundlagen Parametrierbare Umrichter machen Standardmotoren zu drehzahlveränderlichen Antrieben Umrichter werden durch Parametrierung dem jeweils anzutreibenden Motor angepasst, um diesen optimal zu betreiben und zu schützen. Dies geschieht wahlweise mit einer der folgenden Bedieneinheiten: ●...
Einleitung 1.3 Umrichter an die Anwendung anpassen (Parametrierung für Einsteiger) 1.3.2 Parameter Parametertypen Es gibt zwei Typen von Parametern, Einstell- und Beobachtungsparameter. Einstellparameter Einstellparameter werden mit vier Ziffern und einem vorangestellten "P" dargestellt. Sie können den Wert dieser Parameter innerhalb eines festgelegten Bereichs ändern. Beispiel: P0305 ist der Parameter für den Bemessungsstrom des Motors in Ampere.
Einleitung 1.3 Umrichter an die Anwendung anpassen (Parametrierung für Einsteiger) 1.3.3 Parameter mit Folgeparametrierung Bei einigen Parametern löst die Änderung des Parameterwertes automatisch weitere Parameteränderungen aus. Dies erleichtert die Parametrierung umfangreicher Funktionen erheblich. Beispiel: Parameter P0700 (Befehlsquelle) Über den Parameter P0700 wird die Befehlsquelle vom Feldbus auf Digitaleingänge umgeschaltet.
Einleitung 1.4 Häufig benötigte Parameter Häufig benötigte Parameter Parameter, die in vielen Fällen weiterhelfen Tabelle 1- 1 So filtern Sie die Parameterliste, um die Zahl der angezeigten Parameter übersichtlich zu halten Parameter Beschreibung P0003 = Anwender-Zugriffstufe 1: Standard: Zugriff auf die am häufigsten verwendeten Parameter (Werkseinstellung) 2: Erweitert: Erweiterter Zugriff, z.
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Einleitung 1.4 Häufig benötigte Parameter Tabelle 1- 6 So wählen Sie die Sollwertquelle für die Frequenz aus Parameter Beschreibung P1000 = 0: Kein Hauptsollwert 1: MOP-Sollwert 2: Analogsollwert (Werkseinstellung bei nicht-feldbusfähigen Umrichtern) 3: Festfrequenz 4: USS an RS232 5: USS an RS485 6: Feldbus (Werkseinstellung bei feldbusfähigen Umrichtern) 7: Analogsollwert 2 Tabelle 1- 7 So parametrieren Sie die Hochlauframpe und Rücklauframpe...
Einleitung 1.5 Erweiterte Anpassungsmöglichkeiten (Parametrierung für Fortgeschrittene) Erweiterte Anpassungsmöglichkeiten (Parametrierung für Fortgeschrittene) 1.5.1 BICO-Technik, Grundlagen Das Funktionsprinzip der BICO-Technik und der Steuerungs- und Regelungsfunktionen des Umrichters In der Software der Umrichter sind Steuerungs- und Regelungsfunktionen, Kommunikationsfunktionen, sowie Diagnose- und Bedienfunktionen realisiert. Diese Funktionen sind über interne Signalpfade miteinander verknüpft und stellen die ab Werk vorbelegte Regelungsstruktur dar.
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Einleitung 1.5 Erweiterte Anpassungsmöglichkeiten (Parametrierung für Fortgeschrittene) BICO-Parameter Mit den BICO-Parametern legen Sie die Quellen der Eingangssignale einer Funktion fest. Das heißt, dass Sie mithilfe der BICO-Parameter definieren, aus welchen Konnektoren und Binektoren eine Funktion ihre Eingangssignale einliest. Auf diese Weise können Sie die in den Geräten hinterlegten Funktionen Ihren Anforderungen entsprechend "verschalten".
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Einleitung 1.5 Erweiterte Anpassungsmöglichkeiten (Parametrierung für Fortgeschrittene) Tabelle 1- 12 Konnector- und Binektorausgangs-Symbole Abkürzung und Symbol Bezeichnung Funktion Binektor-/Konnetorausgang In welchen Fällen benötigt man die BICO-Technik? Mit der BICO-Technik ist eine Anpassung des Umrichters an unterschiedlichste Anforderungen möglich. Dass müssen nicht immer hochkomplexe Funktionen sein. Beispiel 1: Einem Digitaleingang eine andere Bedeutung zuweisen.
Einleitung 1.5 Erweiterte Anpassungsmöglichkeiten (Parametrierung für Fortgeschrittene) 1.5.2 BICO-Technik, Beispiel Beispiel: Eine einfache SPS-Funktionalität in den Umrichter verlagern Angenommen, eine Fördereinrichtung darf erst dann starten, nachdem zwei Signale gleichzeitig anstehen. Das können z. B. folgende Signale sein. ● Ölpumpe läuft (Druck ist aber erst nach 5 Sekunden aufbebaut) ●...
Einleitung 1.5 Erweiterte Anpassungsmöglichkeiten (Parametrierung für Fortgeschrittene) Erläuterungen zum Beispiel Vorbelegte Signalverschaltung für die BICO-Parametrierung öffnen Die werkseitige Voreinstellung P0701 = 1 bedeutet folgende interne Signalverschaltung: P0840 r0722.0 DI 0 OFF1 Klemme 5 Bild 1-4 Voreingestellte Parametrierung Die Einstellung von P0701 = 99 bewirkt, dass eine vorbelegte Signalverschaltung gelöst wird und damit die Verbindung für eine BICO-Parametrierung geöffnet wird.
Beschreibung Überblick über die SINAMICS G120-Umrichterfamilie Die Umrichter der Familie SINAMICS G120 bieten durch ihr modulares Konzept ein breites Einsatzspektrum hinsichtlich Funktionalität und Leistung. Jeder Umrichter der Familie SINAMICS G120 besteht aus einer Control Unit und einem Power Modul. Der Leistungsbereich geht von 0,37 kW bis 250 kW. Für die Inbetriebnahme stehen das Basic Operator Panel BOP und das Inbetriebnahme-Tool STARTER zur Verfügung.
Beschreibung 2.1 Modularität des Umrichtersystems Zusatzkomponenten Zusätzlich zu den Hauptkomponenten sind folgende Komponenten für die Inbetriebnahme und Parametrierung lieferbar: Operator Panel (OP) für die Parametrierung, Diagnose, Steuerung und das Kopieren von Antriebsparametern. Speicherkarte MMC zur seriellen Inbetriebnahme von mehreren Umrichtern und zur externen Datensicherung.
Beschreibung 2.2 Übersicht - Control Units Übersicht - Control Units Bild 2-1 Ausführungen der Control Units Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Beschreibung 2.3 Übersicht - Power Module Übersicht - Power Module Bild 2-2 Ausführungen der Power Module Bei den Power Modulen gibt es Ausführungen für unterschiedliche Netzanschlussspannungen im Leistungsbereich von 0,37 kW bis 250 kW. Abhängig vom eingesetzten Power Module wird im generatorischen Betrieb die freigesetzte Energie entweder ●...
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Beschreibung 2.3 Übersicht - Power Module 1) Power Module PM240 ab 110 kW sind nur ohne integrierten Filter Klasse A verfügbar. Stattdessen steht ein optionaler Netzfilter Klasse A zum seitlichen Anbau zur Verfügung. 2) Power Module PM240 FSGX ist nur ohne integrierte Komponenten verfügbar. Stattdessen stehen optional Netzdrossel, Netzfilter, Ausgangsdrossel, Sinusfilter, Brems-Chopper, Bremswiderstand und Brake Relay zur Verfügung.
Beschreibung 2.4 Drosseln und Filter Drosseln und Filter Übersicht Abhängig vom Power Module sind folgende Kombinationen mit Filtern und Drosseln zulässig: Power Module Netzseitige Komponenten Ausgangsseitige Komponenten Netzdrossel Netzfilter Brems- Sinusfilter Ausgangsdrossel Klasse B Widerstand PM240 ● ● ● ● ●...
Siehe: Kapitel: Abmessungen, Bohrschablonen, Mindestabstände und Anzugsdrehmomente (Seite 31) Ablauf der Installation 1. Power Module montieren (Details dazu finden Sie im Montagehandbuch des Power Modules (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/30563173/133300)) – Klemmenabdeckungen öffnen - soweit vorhanden – Motor- und Netzkabel anschließen – Schirmung großflächig auflegen, gegebenenfalls über Schirmanschlusssatz –...
Anschließen 3.2 Drosseln und Filter montieren Drosseln und Filter montieren Systemkomponenten platzsparend montieren bei den Umrichtern Viele Systemkomponenten für die Umrichter sind als Unterbaukomponenten ausgeführt, d. h. die Komponente wird auf dem Befestigungsblech montiert und der Umrichter platzsparend darüber. Bis zu zwei Unterbaukomponenten sind übereinander montierbar. PM240 Netz Netz-...
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Anschließen 3.2 Drosseln und Filter montieren PM250 Netz Netz Ausgangs- Netzfilter Netz- drossel Power filter Power Module Module zum Motor Prinzipielle Anordnung eines Power Modules Prinzipielle Anordnung eines Power Modules PM250 mit untergebautem Netzfilter Klasse B PM250 mit untergebautem Netzfilter Klasse B und Ausgangsdrossel Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Anschließen 3.3 Power Module montieren Power Module montieren Unterschiedliche Möglichkeiten zur Montage der Power Module Abhängig von der Bauform gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Umrichter zu montieren. In diesem Handbuch wird die Montage direkt an die Schaltschrankwand beschrieben. Montagemöglichkeiten Frame Size Montage auf Hutschiene Montage an der Schrankwand mit Schirmanschlusssatz...
Anschließen 3.3 Power Module montieren 3.3.1 Abmessungen, Bohrschablonen, Mindestabstände und Anzugsdrehmomente Übersicht über Maße und Bohrbilder der Power Module 0,37 kW … 1,5 kW 2,2 kW … 4 kW 7,5 kW … 15 kW Befestigungsart Befestigungsart Befestigungsart 2 x M4 Schrauben 4 x M4 Schrauben 4 x M5 Schrauben •...
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Anschließen 3.3 Power Module montieren 18,5 kW … 30 kW ohne Filter 18,5 kW … 30 kW mit Filter für PM240 und PM250 11 kW … 18 kW für PM260 4 x M6 Schrauben Befestigungsart • 4 x M6 Muttern •...
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Anschließen 3.3 Power Module montieren 37 kW … 45 kW ohne Filter 37 kW … 45 kW mit Filter 4 x M6 Schrauben Befestigungsart • 4 x M6 Muttern • 4 x M6 Unterlegescheiben • 6 Nm (53 lbf.in) Anzugsdrehmomente •...
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Anschließen 3.3 Power Module montieren 55 kW … 132 kW ohne Filter für PM240 und PM250 55 kW … 90 kW mit Filter 30 kW … 55 kW für PM260 4 x M8 Schrauben Befestigungsart • 4 x M8 Muttern •...
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Anschließen 3.3 Power Module montieren 160 kW … 250 kW für PM240 6 x M8 Schrauben, Befestigungsart • 6 x M8 Muttern, • 6 x M8 Unterlegescheiben • 13 Nm (115 lbf.in) Anzugsdrehmomente • Seitlich: 0 mm (0 inch) Abstände zu anderen Geräten •...
Anschließen 3.3 Power Module montieren 3.3.2 Power Module verdrahten Voraussetzungen Wenn das Power Modul entsprechend den Vorgaben montiert ist, kann das Anschließen der Netz- und Motoranschlüsse durchgeführt werden. Dabei sind die folgenden Warnhinweise zu beachten. WARNUNG Netz- und Motoranschlüsse Der Umrichter muss auf der Versorgungsseite und der Motorseite geerdet sein. Bei nicht ordnungsgemäßer Erdung können außerordentlich gefährliche Zustände entstehen, die tödliche Wirkung haben können.
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3.3 Power Module montieren Anschlussbeispiel Power Module PM240 Bild 3-1 Anschlussplan Power Module PM240 mit Brake Relay Sternschaltung und Dreieckschaltung Bei SIEMENS-Motoren finden Sie auf der Innenseite des Klemmbrettdeckels eine Abbildung der beiden Schaltungsarten: • Sternschaltung (Y) • Dreieckschaltung (Δ) Das Typenschild des Motors informiert über die richtigen Schaltungsdaten:...
Anschließen 3.3 Power Module montieren Power Module anschließen Netzanschluss Motoranschluss Bremswiderstand anschließen Schließen Sie das Netz an die Schließen Sie den Motor an die Über die Klemmen DCP/R1 und R2 Klemmen U1/L1, V1/L2 und W1/L3 an. Klemmen U2, V2, W2 an. kann ein Bremswiderstand angeschlossen werden.
Anschließen 3.3 Power Module montieren 3.3.3 EMV-gerechter Anschluss EMV-gerechter Anschluss Das Bild zeigt am Beispiel der Baugröße FSA die Schirmung mit Schirmanschlusssatz. Entsprechende Schirmanschlusssätze gibt es für alle Baugrößen der Power Module (weitere Informationen finden Sie im Katalog D11.1). Die Kabelschirme müssen über die Schirmschellen großflächig mit dem Schirmanschlusssatz verbunden sein.
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Anschließen 3.3 Power Module montieren Vermeidung elektromagnetischer Störungen Die Umrichter sind für den Betrieb in industrieller Umgebung ausgelegt, in der hohe Werte an elektromagnetischen Störungen zu erwarten sind. Im Allgemeinen gewährleistet eine fachgerechte Installation einen sicheren und störungsfreien Betrieb. Sollten Schwierigkeiten auftreten, dann beachten Sie bitte die folgenden Richtlinien.
Anschließen 3.4 Control Unit montieren Control Unit montieren Control Unit auf Leistungsteil anbringen Die Control Unit wird einfach auf einem Power Module aufgeschnappt. Dadurch werden alle elektrischen Verbindungen zwischen den beiden Komponenten hergestellt. Mit einem Druck auf die Entriegelungstaste ③ kann die Control Unit entfernt werden. Abnehmen der Klemmenabdeckung Damit die Steuerklemmen zugänglich werden, nehmen Sie die Klemmenabdeckung wie in...
Anschließen 3.4 Control Unit montieren 3.4.1 Schnittstellen, Stecker, Schalter, Steuerklemmen und LEDs der CU Übersicht über die Prozess und Anwenderschnittstellen Auf der Control Unit befinden sich folgende Schnittstellen ● Klemmen für Ein- und Ausgangssignale ● Kartenschacht zum Up- und Download von Umrichtereinstellungen ●...
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Anschließen 3.4 Control Unit montieren Bild 3-4 Blockschaltbild CU 240 Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Anschließen 3.4 Control Unit montieren Anordnung und Funktion der Klemmen auf der Control Unit CU240S Alle Control Units besitzen die gleichen Steuerklemmen. Abhängig von der CU-Ausführung ist jedoch die werksseitig voreingestellte Freischaltung für bestimmte Digitaleingänge und Schnittstellen unterschiedlich. (siehe Blockschaltbild CU240S/E und Blockschaltbild CU240S-DP/CU240S-DPF/CU240S-PN/CU240S-PN-F) Die fehlersicheren Control Units CU240S DP-F und CU240S PN-F haben im Unterschied zu den Standard-Control Units nur sechs statt neun Digitaleingänge.
Inbetriebnehmen Alternative Möglichkeiten zur Inbetriebnahme Die Funktionen eines Umrichters werden über Parameter aktiviert und konfiguriert. Der Zugriff auf die Parameter erfolgt entweder über das Bedien-/Anzeigeinstrument (Operator Panel) oder über das Inbetriebnahme-Tool STARTER vom PC aus über die entsprechende Schnittstelle des Umrichters. Zusätzlich kann ein Umrichter parametriert werden, indem der gültige Parametersatz eines Umrichters auf einer Speicherkarte MMC oder dem Operator Panel gespeichert und anschließend auf einen anderen Umrichter mit gleicher Konfiguration und Funktion...
Inbetriebnehmen 4.1 Erstmalige Kopplung von CU und PM - Die Meldung F0395 Erstmalige Kopplung von CU und PM - Die Meldung F0395 Beschreibung Beim erstmaligen Einschalten und nach einem Austausch einer Control Unit oder eines Power Moduls wird die Meldung 'F0395' angezeigt. Mit dieser Meldung F0395 werden die beiden Umrichter-Komponenten Control Unit und Power Module gegen unautorisierten Austausch überwacht.
Inbetriebnehmen 4.2 Rücksetzen auf Werkseinstellungen Rücksetzen auf Werkseinstellungen Wenn nichts anderes mehr hilft - Rücksetzen auf Werkseinstellungen! Mit Hilfe des Parameters P0970 können Sie die Werkseinstellung wieder hergestellen. Tabelle 4- 1 Auf Werkseinstellungen zurücksetzen Parameter oder Beschreibung Vorgang P0003 = 1 Anwender-Zugriffsstufe 1: Standard P0010 = 30...
Drehstrom-Asynchronmotor, der den Leistungsdaten des Umrichters entspricht. Motordaten / Daten des Motortypenschilds Wenn Sie das Inbetriebnahme-Tool STARTER und einen SIEMENS-Motor verwenden, dann ist die Angabe der Bestellnummer des Motors ausreichend - ansonsten müssen Sie die Daten vom Typenschild des Motors ablesen und in die entsprechenden Parameter eintragen.
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Inbetriebnehmen 4.3 Vorbereitung der Inbetriebnahme ACHTUNG Hinweise für die Montage Die Eingabe der Typemschilddaten muss mit der Verschaltung des Motors (Sternschaltung [Y]/ Dreieckschaltung [Δ]) übereinstimmen, d.h., bei einer Dreieckschaltung des Motors sind die Dreieck-Typenschilddaten einzutragen. In welcher Region der Welt wird der Motor eingesetzt? - Motor-Norm [P0100] ●...
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Inbetriebnehmen 4.3 Vorbereitung der Inbetriebnahme Welche Befehls- und Sollwertquellen verwenden Sie? Die verfügbaren Befehls- und Sollwertquellen hängen vom Umrichter. Abhängig davon, ob Sie einen Umrichter mit oder ohne Feldbusschnittstelle, mit oder ohne fehlersichere Funktionen verwenden, sind die werksseitig voreingestellten Befehls- und Sollwertquellen unterschiedlich.
Inbetriebnehmen 4.4 Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen Voraussetzungen zur Nutzung der Werkseinstellungen Bei einfachen Anwendungen funktioniert eine Inbetriebnahme bereits mit den Werkseinstellungen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und wie Sie diese Voraussetzungen herstellen. 1. Umrichter und Motor müssen zueinander passen; vergleichen Sie dazu die Daten auf dem Typenschild des Motors mit den technischen Daten des Power Modules: –...
Inbetriebnehmen 4.4 Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen 4.4.1 Verdrahtungsbeispiele zur Nutzung der Werkseinstellungen Viele Anwendungen funktionieren bereits mit den Werkseinstellungen Voraussetzung zur Nutzung der Werkseinstellung ist, dass Sie die Steuerklemmen Ihres Umrichters so verdrahten, wie in den folgenden Beispielen dargestellt. Werksseitige Vorbelegung der Steuerklemmen bei der CU240E Bild 4-1 Klemmenübersicht CU240E - Verdrahtungsbeispiel zur Nutzung der Werkseinstellungen Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2...
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Inbetriebnehmen 4.4 Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen Werksseitige Vorbelegung der Steuerklemmen bei nicht-busfähigen CU240S Bild 4-2 Klemmenübersicht CU240S - Verdrahtungsbeispiel zur Nutzung der Werkseinstellungen Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Inbetriebnehmen 4.4 Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen 4.4.2 Werkseinstellung der Umrichter Voreingestellte Befehls- und Sollwertquellen Umrichter, die Bestandteil einer Automatisierungslösung sind, haben entsprechende Feldbussschnittstellen. Diese Umrichter sind werkseitig so voreingestellt, dass die entsprechenden Steuer- und Zustandssignale über die Feldbusschnittstelle ausgetauscht werden. Umrichter ohne Feldbussschnittstelle sind werksseitig so voreingestellt, dass der Signalaustausch der digitalen und analogen Ein- und Ausgangssignale über die Klemmen erfolgt.
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Inbetriebnehmen 4.4 Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen Parameter Werks- Bedeutung der Werkseinstellung Funktion Zugriffs- einstellung stufe P0309 Motornenn-Wirkungsgrad (lt. Typenschild in %) wenn P0100=0, dann P0309 bedeutungslos P0310 [Hz] Motornenn-Frequenz (lt. Typenschild in Hz) P0311 1395 [U/min] Motornenn-Drehzahl (lt. Typenschild in U/min) P0335 Selbstbelüftet: Wellenlüfter im Motorkühlung (Eingabe des...
Inbetriebnehmen 4.4 Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen 4.4.3 Vorbelegung der Klemmen Werkseinstellungen der Prozessschnittstellen Digitaleingänge Klemme Abkürzung Parameter Werkseinstellung Bedeutung der Werkseinstellung P0701 ON/OFF1 P0702 Drehrichtungsumkehr P0703 Fehlerquittierung P0704 Festfrequenzwähler Bit 0 (direkt) [P1001] P0705 Festfrequenzwähler Bit 1 (direkt) [P1002] P0706 Festfrequenzwähler Bit 2 (direkt) [P1003] P0707 Festfrequenzwähler Bit 3 (direkt) [P1004] P0708...
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Inbetriebnehmen 4.4 Inbetriebnahme mit Werkseinstellungen Analogeingänge Klemme Abkürzung Parameter Werkseinstellung Bedeutung der Werkseinstellung AI0+ P0756 [0] Unipolarer Spannungseingang 0 V … +10 V DC AI0- zusätzlich zur Parametrierung DIP-Schalter am Gehäuse der CU einstellen AI1+ P0756 [1] Unipolarer Spannungseingang 0 V … +10 V DC AI1- zusätzlich zur Parametrierung DIP-Schalter am Gehäuse der CU einstellen...
● Die installierte STARTER-Software. (Wird zusammen mit dem PC-Connection Kit ausgeliefert. Die neueste Version finden Sie im Internet zum Download unter folgender Adresse (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/10804985/133100): ● Der Motor muss am Umrichter angeschlossen sein. Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER 4.5.1 Erstellen eines STARTER-Projekts Beschreibung Der Projektassistent erlaubt es, einen Umrichter komfortabel zu parametrieren. Die hier beschriebene Inbetriebnahme folgt dem Projektassistenten. Der PC kommuniziert über die USS-Schnittstelle mit dem Umrichter. ● Schalten Sie die Versorgungsspannung des Umrichters ein ●...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER ● Im nächsten Fenster (hier nicht dargestellt) geben Sie Ihrem Projekt einen aussagekräftigen Namen, z. B. "Basic Commissioning" und klicken Sie auf "Weiter". Das folgende Dialogfeld erscheint. Bild 4-5 PC-Schnittstelle einstellen ● Klicken Sie auf "Ändern und testen...", um die PG/PC-Schnittstelle einzurichten. Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER PG/PC-Schnittstelle einstellen ● Wählen Sie "PC COM-Port (USS)" aus und klicken Sie auf "Eigenschaften …" Bild 4-6 USS-Schnittstelle einstellen ● Wenn kein "PC COM-Port (USS)" zur Verfügung steht, klicken Sie auf "Auswählen …", um die "PC COM-Port (USS)"-Schnittstelle so zu installieren, wie im Dialogfeld "Schnittstellen installieren/deinstallieren"...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER ● Wenn Sie die PC COM-Port (USS)"-Schnittstelle installiert haben, schließen Sie das Dialogfeld und rufen nun "Eigenschaften - PC COM-Port (USS)" auf. Bild 4-8 Eigenschaften PC COM ● Über dieses Dialogfeld legen Sie die COM-Schnittstelle (COM1, COM2, COM3) und die Baudrate (standardmäßig 38400) fest.
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER ● Anklicken von "OK" bringt Sie zurück zum Dialogfeld "PG/PC-Schnittstelle einstellen". Tipp Im Dialogfeld "PG/PC-Schnittstelle einstellen" kann über den Button "Diagnose" angezeigt werden, welche Teilnehmer über USS erreichbar sind: ● Erneutes Klicken auf "OK" führt Sie zum Projektassistenten. ●...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER Antriebsgeräte einfügen Bild 4-9 Antriebsgeräte einfügen ● In diesem Dialogfeld geben Sie Ihrem Umrichter einen Namen, z.B. "SINAMICS_G120_CU240S" (keine Leerzeichen oder Sonderzeichen). ● Klicken Sie auf "Weiter". ● Schließen Sie das Dialogfeld "Zusammenfassung" mit "Fertigstellen". Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER 4.5.2 Online-Verbindung zwischen PC und Umrichter herstellen ("online" gehen) Beschreibung Mit dem oben beschriebenen Verfahren ist das Projekt erstellt und Ihr Umrichter ist in den Projektbaum integriert. Es besteht aber noch keine Online-Verbindung. ● Klicken Sie auf ("Mit Zielsystem verbinden"), um mit dem Umrichter online zu gehen.
Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER 4.5.3 Allgemeine Inbetriebnahme starten Beschreibung ● Mit Schließen des letzten Dialogfelds im Abschnitt "Online gehen" wechselt die Anzeige "Offline-Modus" im Dialogfenster unten rechts zu "Online-Modus". Bild 4-11 Online gehen mit dem STARTER (Beispiel mit SINAMICS G120) ●...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER Inbetriebnahme durchführen Der Projektassistent führt Sie Schritt für Schritt über Pull-Down-Menüs durch die grundlegenden Einstellungen für Ihre Anwendung. ● Mit "Weiter" gelangen Sie zum nächsten Menü-Punkt. Bild 4-12 Startfeld Inbetriebnahme Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER ● Beim Menü-Punkt "Antriebsfunktionen" empfehlen wir Motordatenidentifizierung: "Gesperrt" auszuwählen. Bild 4-13 Motordatenidentifizierung abwählen Hinweis Motordatenidentifikation Eine Motordatenidentifikation ist nur bei Vektorregelung erforderlich und dort beschrieben. Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER ● Beim Menü-Punkt "Berechnung der Motordaten" empfehlen wir, "Werkseinstellungen herstellen und Motordaten berechnen" auszuwählen. Bild 4-14 Motordaten berechnen und Zurücksetzen auf Werkseinstellung Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER ● Der Projektassistent zur (Erst)-Inbetriebnahme schließt mit der folgenden Zusammenfassung ab: Bild 4-15 Inbetriebnahme fertig stellen ● Zum Abschluss "Fertig stellen" bestätigen Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Inbetriebnehmen 4.5 Inbetriebnahme mit STARTER 4.5.4 Inbetriebnahme der Anwendung Beschreibung ● Jetzt können Sie Ihre Anwendung über die Dialogmasken des "Drive Navigators" oder über die Funktionen im Projektbaum in Betrieb nehmen. ● Speichern Sie Ihre Einstellungen netzausfallsicher (siehe unten). ● Wenn Sie die Inbetriebnahme der Anwendung durchgeführt haben, trennen Sie die Online-Verbindung zwischen PC und Umrichter in dem sie anklicken.
Inbetriebnehmen 4.6 Inbetriebnahme mit Operator Panel Inbetriebnahme mit Operator Panel 4.6.1 Funktion des Basic Operator Panels Das Basic Operator Panel (BOP) bietet Möglichkeiten zur Inbetriebnahme und zum Daten speichern und übertragen mit BOP (Seite 78). Mit dem Basic Operator Panel werden Antriebe in Betrieb genommen, der laufende Betrieb beobachtet und individuelle Parameter eingestellt.
Inbetriebnehmen 4.6 Inbetriebnahme mit Operator Panel 4.6.2 Bedienenelemente des BOP Wie bedient man das BOP richtig? Tabelle 4- 4 Bedienelemente des Basic Operator Panels und seine Funktionen Taste Funktion Funktion / Auswirkung Zustandsanzeige Zeigt Parameternummern, Werte und physikalische Maßeinheiten an. Parameterzugriff Durch Drücken greifen Sie auf Liste der Parameter zu.
Inbetriebnehmen 4.6 Inbetriebnahme mit Operator Panel 4.6.3 Parametrieren mit dem BOP (zwei Beispiele) Alle Parameteränderungen, die über das BOP vorgenommen werden, sind netzausfallsicher gespeichert. Ändern eines Parameterwertes mit dem BOP Die nachstehende Beschreibung dient als Beispiel für das Ändern eines beliebigen Parameters über das BOP.
Inbetriebnehmen 4.6 Inbetriebnahme mit Operator Panel 4.6.4 Inbetriebnahme-Schritte Über die folgenden Schritte ist eine schnelle Inbetriebnahme möglich, die für die meisten Anwendungen ausreicht. Grundsätzlich werden zur Inbetriebname eines Antriebsstrangs zunächst Umrichter und Motor aufeinander abgestimmt und danach wird die Umrichter-Motor Kombination entsprechend den Anforderungen der Antriebsmaschine angepasst.
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Inbetriebnehmen 4.6 Inbetriebnahme mit Operator Panel Tabelle 4- 9 Motordaten gemäß Angaben auf dem Typenschild des Motors Parameter Beschreibung P0304 = … Motornenn-Spannung (Wert gemäß Motor-Typenschild in Volt eingeben) 400 [v] (Werkseinstellung) Die Eingabe der Typenschilddaten muss mit der Motorschaltung (Stern / Dreieck) übereinstimmen.
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Inbetriebnehmen 4.6 Inbetriebnahme mit Operator Panel Tabelle 4- 11 Parameter, die in jeder Applikation zu parametrieren sind Parameter Beschreibung P1080 = … Minimalfrequenz 0.00 [Hz] Werkseinstellung Die niedrigste Motorfrequenz (in Hz) eingeben, bis zu welcher der Motor unabhängig vom Frequenzsollwert arbeitet. Der hier eingestellte Wert gilt für Drehung im Uhrzeigersinn und entgegen dem Uhrzeigersinn.
Inbetriebnehmen 4.7 Datensicherung mit Operator Panel und Speicherkarte Datensicherung mit Operator Panel und Speicherkarte 4.7.1 Daten speichern und übertragen mit BOP Das Operator Panel als Medium zur Datensicherung und Datenübertragung Sie können auf dem Operator Panel einen Parametersatz speichern und auf andere Umrichter übertragen, z.
Inbetriebnehmen 4.7 Datensicherung mit Operator Panel und Speicherkarte 4.7.2 Daten speichern und übertragen mit MMC Speicherkarte MMC als Medium zur Datensicherung und Datenübertragung Sie können auf Speicherkarte einen Parametersatz speichern und auf andere Umrichter übertragen, z. B. um eine identische Parametrierung auf mehrere Geräte vorzunehmen, oder um nach einem Gerätetausch die Einstellungen zu übertragen.
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Inbetriebnehmen 4.7 Datensicherung mit Operator Panel und Speicherkarte Hinweis Dauer des Speichervorgangs Die Übertragung der Daten auf die Speicherkarte MMC kann einige Minuten dauern. Übertragen der Parameter von der Speicherkarte MMC in den Umrichter (Download) Tabelle 4- 16 Daten von der Speicherkarte in den Umrichter übertragen Parameter Beschreibung P0003 = 3...
Funktionen Übersicht über die Umrichterfunktionen Bild 5-1 Übersicht der Funktionen im Umrichter Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Funktionen 5.1 Übersicht über die Umrichterfunktionen Funktionen, die Sie in jeder Anwendung brauchen Die Funktionen, die Sie in jeder Anwendung brauchen, befinden im Zentrum der obigen Funktionsübersicht. Die Parameter dieser Funktionen erhalten in der Schnellinbetriebnahme eine passende Grundeinstellung, so dass in vielen Fällen ein Betrieb des Motors ohne weitere Parametrierung möglich ist.
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Funktionen 5.1 Übersicht über die Umrichterfunktionen Funktionen, die Sie nur in speziellen Anwendungen brauchen Die Funktionen, deren Parameter Sie nur bei Bedarf anpassen müssen, befinden sich am äußeren Rand der obigen Funktionsübersicht. Die Schutzfunktionen vermeiden Überlastungen und Betriebszustände, die zu Schäden an Motor, Umrichter und Arbeitsmaschine führen. Die Temperaturüberwachung des Motors wird hier z.
Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung Umrichtersteuerung 5.2.1 Umrichtersteuerung über Digitaleingänge (Zwei-/Dreidrahtsteuerung) Start, Stopp und Drehrichtungsumkehr über Digitaleingänge konfigurieren Wenn der Umrichter über Digitaleingänge angesteuert wird, legen Sie mit dem Parameter P0727 das Verhalten beim Starten, Stoppen und bei der Drehrichtungsumkehr (Reversieren) des Motors fest. Es stehen fünf Methoden für die Ansteuerung des Motors zur Verfügung.
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Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung Tabelle 5- 1 Gegenüberstellung der Methoden zur Zweidrahtsteuerung des Motors Steuerbefehle Erläuterung Zweidrahtsteuerung, Methode 1 (P0727=0) 1. Steuerbefehl: Motor ein- oder ausschalten 2. Steuerbefehl: Drehrichtung des Motors umkehren Zweidrahtsteuerung, Methode 2 (P0727=0) Bei gleichzeitiger Anwahl von Rechts- und Linkslauf hat das Signal Priorität, das zuerst kommt. Das später kommende Signal wird ignoriert.
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Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung Tabelle 5- 2 Gegenüberstellung der Methoden zur Dreidrahtsteuerung des Motors Steuerbefehle Erläuterung Dreidrahtsteuerung, Methode 1 (P0727 = 2) 1. Steuerbefehl: Freigabe für das Einschalten des Motors geben oder Motor ausschalten 2. Steuerbefehl: Motor Rechtslauf einschalten 3. Steuerbefehl: Motor Linkslauf einschalten Dreidrahtsteuerung, Methode 2 (P0727 = 3) 1.
Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung 5.2.2 Zweidrahtsteuerung, Methode 1 Funktionsbeschreibung Diese Ansteuerart arbeitet mit zwei Steuerbefehlen als permanente Signale. Der Motor wird mit einem Steuerbefehl gestartet und gestoppt. Mit einem zweiten Steuerbefehl wird die Drehrichtung des Motors umgekehrt. Bild 5-2 Zweidrahtsteuerung über Digitaleingänge, Methode 1 Tabelle 5- 3 Funktionstabelle Motor ein Motor...
Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung 5.2.3 Zweidrahtsteuerung, Methode 2 Funktionsbeschreibung Diese Ansteuerart arbeitet mit zwei Steuerbefehlen als permanente Signale. Rechts- und Linkslauf des Motors werden mit jeweils einem Steuerbefehl gestartet und gestoppt. Um die Drehrichtung umzukehren, muss der Antrieb zunächst mit OFF1 verzögern und 0 Hz erreichen, bevor das Signal für die Richtungsumkehr akzeptiert wird.
Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung 5.2.4 Zweidrahtsteuerung, Methode 3 Funktionsbeschreibung Diese Ansteuerart arbeitet mit zwei Steuerbefehlen als permanente Signale. Rechts- und Linkslauf des Motors werden, wie mit der Methode 2, durch jeweils einen Steuerbefehl gestartet und gestoppt. Im Gegensatz zur Methode 2 können die Steuerbefehle jederzeit geschaltet werden, unabhängig von Sollwert, Ausgangsfrequenz und Drehsinn.
Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung 5.2.5 Dreidrahtsteuerung, Methode 1 Funktionsbeschreibung ● Der erste Steuerbefehl dient als permanentes Freigabe-Signal, um den Motor starten zu können. Durch Wegnahme der Freigabe wird der Motor gestoppt. ● Mit der positiven Flanke des zweiten Steuerbefehls wird der Rechtslauf des Motors gestartet.
Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung Tabelle 5- 10 Parametrierung der Funktion Parameter Beschreibung P0700 = 2 Ansteuerung des Motors über die Digitaleingänge des Umrichters P0727 = 2 Dreidrahtsteuerung, Methode 1 P0701 = 1 Die Freigabe zum Einschalten des Motors wird mit dem Digitaleingang 0 gegeben Weitere Möglichkeiten: Die Freigabe kann mit jedem anderen Digitaleingang gegeben werden, z.
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Funktionen 5.2 Umrichtersteuerung Tabelle 5- 11 Funktionstabelle Freigabe Motor Motor Funktion, wenn Motor steht Funktion, wenn Motor dreht reversieren nicht nicht keine Auswirkung OFF1: Die Drehzahl des relevant relevant Motors wird bis zum Stillstand reduziert 0→1 Motor beschleunigt auf keine Auswirkung Sollwert 0→1 Motor beschleunigt auf...
Funktionen 5.3 Befehlsquellen Befehlsquellen 5.3.1 Befehlsquellen auswählen Auswahl der Befehlsquelle [P0700] Der Motor wird über externe Steuerbefehle des Umrichters ein- und ausgeschaltet. Für die Vorgabe dieser Steuerbefehle kommen folgende Befehlsquellen in Frage: ● Bedien- /Anzeigeinstrument (Operator Panel) ● Digitaleingänge ● Feldbus Welche Befehlsquellen zur Verfügung stehen, hängt von der Ausführung des Umrichters ab.
Funktionen 5.3 Befehlsquellen 5.3.2 Digital-Eingängen bestimmte Funktionen zuweisen Digitaleingängen als Befehlsquellen bestimmte Steuerbefehle zuordnen [P0701…P0709] Die Digitaleingänge sind werksseitig mit bestimmten Steuerbefehlen vorbelegt; diese digitalen Eingänge sind in ihrer Zuordnung zu einem Steuerbefehl jedoch frei programmierbar. Abhängig von der Ausführung einer Control Unit haben SINAMICS Umrichter bis zu 9 Digitaleingänge.
Funktionen 5.3 Befehlsquellen 5.3.3 Motor über Feldbus steuern Steuerbefehle über den Feldbus Um den Motor über den Feldbus zu steuern, muss der Umrichter über das Software-Tool STARTER an eine übergeordnete Steuerung angebunden werden. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Betrieb in Feldbussystemen". Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Funktionen 5.4 Sollwertquellen Sollwertquellen 5.4.1 Frequenzsollwertquelle auswählen Auswahl der Sollwertquelle [P1000] Die Drehzahl des Motors wird über den Frequenzsollwert eingestellt. Für die Vorgabe des Frequenzsollwerts kommen die folgenden Quellen in Frage: ● Analogeingänge ● Festfrequenzen über Digitaleingänge ● Motorpotenziometer ● Feldbusse Welche Frequenzsollwertquellen zur Verfügung stehen, hängt von der Ausführung des Umrichters ab.
Funktionen 5.4 Sollwertquellen 5.4.2 Analogeingang als Sollwertquelle nutzen Frequenzsollwert über Analog-Eingang [bei P1000 = 2] Analoge Sollwerte werden über die entsprechenden Analogeingänge eingelesen. Die Einstellung, ob der Analogeingang ein Spannungseingang (10 V) oder ein Stromeingang (20 mA) ist, muss über P0756 und zusätzlich über die DIP-Schalter am Gehäuse der Control Unit vorgenommen werden.
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Funktionen 5.4 Sollwertquellen Tabelle 5- 18 Beispiel: Skalierung eines Analogeingangs auf 4 - 20 mA Klemmen-Nr. Parameter Beschreibung Bedeutung DIP-Schalter OFF: Spannungseingang (Werkseinstellung) einstellen ON: Stromeingang AI0+ P0756 [0] Analogeingang 1 AI0- AI1+ P0756 [1] Analogeingang 2 AI1- P0756 = 2 Typ des Analog-Eingangs (AI) 2: Unipolarer Stromeingang (0 mA …20 mA) P0757 = 4.0...
Funktionen 5.4 Sollwertquellen 5.4.3 Motorpotenziometer als Sollwertquelle nutzen Frequenzsollwert über Motorpotenziometer (MOP) (bei P1000 = 1 -> P1031) Die Funktion 'Motorpotenziometer' bildet ein elektromechanisches Potenziometer zur Eingabe von Sollwerten nach. Der Wert des Motorpotenziometers (MOP) wird mithilfe der Steuersignale "höher" und "tiefer" eingestellt. Tabelle 5- 19 Beispiel: Motorpotenziometer über die Tasten des Operator Panel realisieren Parameter Beschreibung...
Funktionen 5.4 Sollwertquellen 5.4.4 Festfrequenz als Sollwertquelle nutzen Frequenzsollwert über Festfrequenz (P1000 = 3) Die Festfrequenzen werden mit Hilfe der Parameter P1001 bis P1004 definiert und mithilfe der Eingänge P1020 bis P1023 den entsprechenden Digitaleingängen zugeordnet. Tabelle 5- 21 Parameter zur direkten Auswahl von Festfrequenzen Parameter Beschreibung P1016 = 1...
Funktionen 5.4 Sollwertquellen 5.4.5 Motor im Tippbetrieb verfahren (JOG-Funktion) Motor im Tippbetrieb verfahren [JOG-Funktion] Die JOG-Funktion ermöglicht Folgendes: ● Prüfung der Funktionalität von Motor und Umrichter nach beendeter Inbetriebnahme (die erste Verfahrbewegung, Kontrolle der Drehrichtung usw.) ● Positionierung eines Motors oder einer Motorlast in eine bestimmte Lage ●...
Funktionen 5.5 Befehlsdatensätze umschalten (Hand/Automatik) Befehlsdatensätze umschalten (Hand/Automatik) Umschalten der Bedienhoheit In einigen Anwendungen wird der Umrichter von unterschiedlichen Stellen bedient. Beispiel: Umschaltung von Automatikbetrieb nach Handbetrieb Ein Motor wird entweder von einer zentralen Steuerung über Feldbus oder über Schalter vor Ort ein-, ausgeschaltet und in der Drehzahl verändert.
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Funktionen 5.5 Befehlsdatensätze umschalten (Hand/Automatik) Bild 5-7 Befehlsdatensatz-Umschaltung im Umrichter Die Befehlsdatensätze werden über die Parameter P0810 und P0811 umgeschaltet. Die Parameter P0810 und P0811 werden über BICO-Technik mit Steuerbefehlen, z. B. den Digitaleingängen des Umrichters, verknüpft. Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Funktionen 5.5 Befehlsdatensätze umschalten (Hand/Automatik) Tabelle 5- 25 Befehlsdatensatz-Umschaltung über die Parameter P0810 und P0811 Zustand des 0 oder 1 P0810 Zustand des P0811 Der jeweils aktive Befehlsdatensatz ist grau hinterlegt Ausgewählter Parameterindex Beispiele Sollwertquelle Feldbus: Sollwertquelle Analogeingang: Der Drehzahlsollwert wird über den Feldbus Der Drehzahlsollwert vorgegeben...
Funktionen 5.6 Sollwertaufbereitung Sollwertaufbereitung Übersicht der Sollwertaufbereitung Die Sollwertaufbereitung modifiziert den Drehzahlsollwert, z. B. begrenzt sie den Sollwert auf einen Maximal- und Minimalwert und verhindert über den Hochlaufgeber Drehzahlsprünge des Motors. Bild 5-8 Sollwertaufbereitung im Umrichter 5.6.1 Minimalfrequenz und Maximalfrequenz Begrenzung des Drehzahlsollwertes Der Drehzahlsollwert wird sowohl durch die Minimal- als auch durch die Maximalfrequenz begrenzt.
Funktionen 5.6 Sollwertaufbereitung 5.6.2 Hochlaufgeber parametrieren Hochlaufgeber parametrieren Der Hochlaufgeber im Sollwertkanal begrenzt die Geschwindigkeit von Sollwertänderungen. Das in der Folge sanfte Beschleunigen und Bremsen des Motors schont die Mechanik der angetriebenen Maschine. Hoch- und Rücklaufzeit Hochlaufzeit und Rücklaufzeit des Hochlaufgebers lassen sich unabhängig voneinander einstellen.
Funktionen 5.6 Sollwertaufbereitung Verrundung Der Beschleunigungsvorgang lässt sich durch eine Verrundung noch "weicher" gestalten. Der Anfahrruck beim Beschleunigen und der Ruck zu Beginn des Bremsvorgangs können unabhängig voneinander reduziert werden. Durch die Verrundung verlängern sich die Beschleunigungs- und Bremszeiten des Motors. Die im Hochlaufgeber parametrierte Hoch- und Rücklaufzeit wird überschritten.
Funktionen 5.7 Regelung Regelung Überblick Bei Umrichtern für Synchron- und Asynchronmotoren gibt es zwei unterschiedliche Steuer- bzw. Regelungsverfahren. ● Regelung mit U/f-Kennlinie (als U/f-Regelung bezeichnet) ● Feldorientierte Regelungstechnik (als Vektorregelung bezeichnet) 5.7.1 U/f-Steuerung 5.7.1.1 Typische Anwendungen für die U/f-Steuerung Die U/f-Steuerung ist für die allermeisten Anwendungen, in denen die Drehzahl von Asynchronmotoren verändert werden soll, vollkommen ausreichend.
Funktionen 5.7 Regelung 5.7.1.2 U/f-Steuerung mit linearer Kennlinie Tabelle 5- 30 Regelungsart einstellen Parameter Beschreibung P0003 = 2 Erweiterter Zugriff P1300 = 0 Regelungsart: U/f-Steuerung mit linearer Kennlinie Optimierung des Anlaufverhaltens bei hohem Losbrechmoment und kurzzeitiger Überlast Der Umrichter ist in der Lage, im unteren Drehzahlbereich und bei Beschleunigungsvorgängen eine höhere Spannung zur Verfügung zu stellen.
Funktionen 5.7 Regelung 5.7.1.3 U/f-Steuerung mit quadratischer Kennlinie Hinweis Die U/f-Steuerung mit quadratischer Kennlinie darf nicht in Anwendungen eingesetzt werden, in denen ein hohes Drehmoment bei geringen Drehzahlen erforderlich ist. Tabelle 5- 32 Regelungsart einstellen Parameter Beschreibung P0003 = 2 Erweiterter Zugriff P1300 = 2 Regelungsart: U/f-Steuerung mit quadratischer Kennlinie...
Funktionen 5.7 Regelung 5.7.2 Vektorregelung 5.7.2.1 Typische Anwendungen für die Vektorregelung Die Vektorregelung kann zur Regelung der Drehzahl und zur Regelung des Drehmoments eines Motors verwendet werden. Die Vektorregelung wird in vielen Fällen ohne direkte Messung der Motordrehzahl betrieben. Diese Regelung wird als sensorlose Vektorregelung bezeichnet. In speziellen Anwendungen wird die Vektorregelung auch mit Drehzahlgeber eingesetzt.
Weitere Informationen zu dieser Funktion finden Sie in der Parameterliste sowie in den Funktionsplänen 7000, 7500, 7700, 7800 und 7900 des Listenhandbuchs. Zusätzliche Informationen finden Sie im Internet (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/7494205): Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Funktionen 5.7 Regelung 5.7.2.3 Drehmomentregelung Die Drehmomentregelung ist ein Teil der Vektorregelung und erhält normalerweise ihren Sollwert vom Ausgang des Drehzahlreglers. Durch Deaktivierung des Drehzahlreglers und direkte Vorgabe des Drehmomentsollwertes wird aus der Drehzahlregelung eine Drehmomentregelung. Der Umrichter regelt dann nicht mehr die Drehzahl des Motors, sondern das Drehmoment, das der Motor abgibt.
Funktionen 5.7 Regelung 5.7.2.4 Verwendung eines Drehzahlgebers Höhere Genauigkeit durch Drehzahlgeber Ein Drehzahlgeber erhöht die Genauigkeit der Drehzahl und des Drehmoments der Vektorregelung bei Drehzahlen unterhalb von ca. 10 % der Motornennfrequenz. Inbetriebnahme des Drehzahlgebers Ein Drehzahlgeber erfordert die folgenden Inbetriebnahmeschritte: 1.
Funktionen 5.7 Regelung VORSICHT Verwenden Sie für den Anschluss des Drehzahlgebers geschirmte Kabel. Der Schirm darf zwischen Geber und Umrichter nicht durch Klemmstellen unterbrochen werden. Geberspannung einstellen Die Geberspannung wird mit DIP-Schaltern auf der Frontseite der CU eingestellt. Wenn Sie ein BOP oder ein PC-Connection-Kit verwenden, müssen Sie diese Baugruppe entfernen, um Zugang den Schaltern zu bekommen.
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Funktionen 5.7 Regelung Tabelle 5- 38 Die wichtigsten Parameter des Drehzahlgebers Parameter Beschreibung P0003 = 2 Erweiterter Zugriff P0400 = … Wahl des Gebertyps 0: Gebersignal wird nicht ausgewertet • 2: Geber mit Impulsspuren A und B ohne Nullimpuls • 12: Geber mit Impulsspuren A, B und Nullimpuls •...
Funktionen 5.8 Schutzfunktionen Schutzfunktionen Der Umrichter bietet Schutzfunktionen gegen Übertemperatur und Überstrom sowohl des Umrichters als auch des Motors. Außerdem schützt sich der Umrichter bei generatorischem Betrieb des Motors vor zu hoher Zwischenkreisspannung. Die Lastmoments-Überwachungsfunktionen bieten einen wirkungsvollen Anlagenschutz. 5.8.1 Schutz vor Übertemperatur für Umrichter und Motor Temperaturüberwachung des Umrichters (Power Modul) Parameter...
Funktionen 5.8 Schutzfunktionen 5.8.2 Schutz vor Überstrom Wirkungsweise Der Maximalstromregler (I -Regler) verhindert Überlastungen des Motors und Umrichters, indem er den Ausgangsstrom begrenzt. Der I -Regler ist nur bei U/f-Steuerung aktiv. Bei Überlast werden sowohl die Drehzahl als auch die Ständerspannung des Motors solange reduziert, bis der Strom wieder im zulässigen Bereich liegt.
Funktionen 5.8 Schutzfunktionen 5.8.3 Begrenzung der maximalen Zwischenkreisspannung Wie verursacht der Motor Überspannungen? Ein Asynchronmotor kann als Generator arbeiten, wenn er von der angeschlossenen Last angetrieben wird. In diesem Fall wandelt der Motor mechanische Energie in elektrische Energie um. Der Motor speist die generatorische Energie zurück in den Umrichter. Das hat zur Folge, dass die Zwischenkreisspannung ansteigt.
Funktionen 5.8 Schutzfunktionen 5.8.4 Überwachung des Lastmoments (Anlagenschutz) Anwendungen mit Überwachung des Lastmoments In vielen Anwendungen ist es sinnvoll, das Drehmoment des Motors zu überwachen: ● Anwendungen, in denen es zu einer Unterbrechung der mechanischen Verbindung zwischen Motor und Last kommen kann, z. B. das Reißen des Antriebsriemens bei Lüftern oder Förderbändern ●...
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Funktionen 5.8 Schutzfunktionen Tabelle 5- 43 Parametrierung der Überwachungen Parameter Beschreibung Leerlaufüberwachung P2179 = … Stromgrenze für Leerlauferkennung Ein Umrichterstrom unterhalb dieses Werts führt zu der Meldung "keine Last" P2180 = … Verzögerungszeit für die Meldung "keine Last" Blockierschutz P2177 = … Verzögerungszeit für die Meldung "Motor blockiert"...
Funktionen 5.9 Umrichterstatus auswerten Umrichterstatus auswerten Über Digital- und Analogausgänge können Umrichterzustände, wie Warnungen oder Störungen, bzw. unterschiedliche Istwertgrößen des Umrichters angezeigt werden. Die Vorbelegungen können entsprechend den folgenden Beschreibungen an die Anlagenverhältnisse angepasst werden. 5.9.1 Digitalausgängen bestimmte Funktionen zuweisen Digitalausgängen spezifische Funktionen zuweisen Es sind drei Digitalausgänge vorhanden, die für das Anzeigen verschiedener Umrichterzustände programmiert werden können, z.
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Funktionen 5.9 Umrichterstatus auswerten Tabelle 5- 45 Funktionen der Digitalausgänge einstellen Klemmen-Nr., Bedeutung Parameter Beschreibung P0003 = 2 Erweiterter Parameterzugriff Digitalausgang 0 P0731 Mögliche Werte und Funktionen für P0731, P0732 und P0732: WertFunktion 0Digitalausgang deaktivieren Digitalausgang 1 P0732 52.0Antrieb bereit 52.1Antrieb betriebsbereit 52.2Antrieb läuft Digitalausgang 2...
Funktionen 5.9 Umrichterstatus auswerten 5.9.2 Analogausgängen bestimmte Funktionen zuweisen Analog-Ausgängen spezifische Funktionen zuweisen Es sind zwei Analogausgänge vorhanden, die für das Anzeigen einer Vielzahl von Variablen parametriert werden können, z. B. die aktuelle Drehzahl, die aktuelle Ausgangsspannung oder der aktuelle Ausgangsstrom. Tabelle 5- 46 Werkseinstellung der Analogausgänge Klemmen-Nr., Bedeutung Funktion...
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Funktionen 5.9 Umrichterstatus auswerten Tabelle 5- 48 Weitere Einstellungen der Analogausgänge Parameter Beschreibung P0775 = 0 Absolutwert zulassen entscheidet, ob der Absolutwert des Analogausgangs verwendet wird. Wenn freigegeben, wird dieser Parameter den Absolutwert des auszugebenden Wertes verwenden. Wenn der Wert ursprünglich negativ war, wird das entsprechende Bit in r0785 gesetzt.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Der Umrichter bietet folgende Technologiefunktionen: ● Bremsfunktionen ● Wiedereinschalten und Fangen ● Einfache Prozessregelungsfunktionen ● Positionierende Rücklauframpe ● Logische und arithmetische Funktionen über frei verschaltbare Funktionsbausteine Detaillierte Beschreibungen entnehmen Sie bitte den folgenden Abschnitten. 5.10.1 Bremsfunktionen des Umrichters Man unterscheidet zwischen dem elektrischen Bremsen und dem mechanischen Bremsen...
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Bremsmethoden des Umrichters Abhängig vom Anwendungsfall und vom Umrichtertyp gibt es unterschiedliche Techniken, mit der generatorischen Energie umzugehen. ● Die generatorische Energie wird im Motor in Wärme umgesetzt (Gleichstrom- und Compound-Bremsung) ● Der Umrichter wandelt die generatorische Energie mithilfe eines Bremswiderstands in Wärme um (Widerstandsbremsung) ●...
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Die Gleichstrombremsung nach einem AUS1- oder AUS3-Befehl hat den folgenden zeitlichen Ablauf: 1. Zunächst wird die Motordrehzahl an der Rücklauframpe des Hochlaufgebers bis zu einer einstellbaren Drehzahlschwelle reduziert. 2. Erreicht die Motordrehzahl diese Schwelle, unterbricht der Umrichter den Bremsvorgang durch einen internen AUS2-Befehl so lange, bis der Motor entmagnetisiert ist.
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Betriebsverhalten der Compoundbremsung Bild 5-10 Compoundbremsung Bei generatorischem Betrieb des Motors steigt die Zwischenkreisspannung des Umrichters an. Die Compoundbremsung wird abhängig von der Zwischenkreisspannung aktiv. Ab einer einstellbaren Schwelle der Zwischenkreisspannung addiert der Umrichter einen Gleichstromanteil zum Motorstrom. Der Gleichstromanteil bremst den Motor, wandelt die generatorische Energie des Motors in Wärme um und verhindert einen zu hohen Anstieg der Zwischenkreisspannung.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Parametrieren der Compoundbremsung Tabelle 5- 52 Parameter zur Freigabe und Einstellung der Compoundbremsung Parameter Beschreibung P003=3 Anwender-Zugfriffsstufe 3: Experte P1236= Compoundbremsung (Eingabe in %) Parameter P1236 definiert den Gleichstrom, der nach Überschreiten der Zwischenkreis- Spannungsschwelle U dem Motorstrom überlagert wird.
Die hier eingestellt Einschaltdauer ist nur wirksam, wenn der Bremswiderstand seine Betriebstemperatur erreicht hat. Ein kalter Bremswiderstand wird bei Bedarf unabhängig von diesem Parameter eingeschaltet **) SIEMENS Widerstände sind ausgelegt für 5% Einschaltdauer Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen 5.10.1.3 Generatorische Bremsung Anwendungsgebiete der generatorischen Bremsung Die generatorische Bremsung wird typischerweise eingesetzt in Anwendungen, in denen häufig oder länger dauernd Bremsenergie anfällt, z. B. Zentrifugen, Abwickler oder Krane. Betriebsverhalten der generatorischen Bremsung Der Umrichter kann bis zu 100 % seiner Leistung (bei HO Grundlast) ins Netz zurückspeisen.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen 5.10.1.4 Motorhaltebremse parametrieren Anwendungsgebiete der Motorhaltebremse Die Motorhaltebremse verhindert das Drehen des Motors bei abgeschaltetem Umrichter. Der Umrichter verfügt über eine interne Logik zur Ansteuerung einer Motorhaltebremse. Die Umrichter-interne Ansteuerung der Motorhaltebremse eignet sich typischerweise für folgende Anwendungen: ●...
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Inactive OFF2 Aktiv Motorerregung beendet P0346 offen geschl. Bremsenöffnungszeit Bremsenschließzeit Bild 5-13 Funktionsdiagramm Motorhaltebremse nach AUS2-Befehl Inbetriebnahme der Ansteuerlogik der Motorhaltebremse WARNUNG Die folgenden Anwendungen erfordern besondere Einstellungen der Motorhaltebremse. Die Ansteuerung der Motorhaltebremse darf in diesen Fällen nur von erfahrenem Personal in Betrieb gesetzt werden: •...
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Langzeitschäden zu schützen. Die exakten Werte finden Sie in den technischen Daten der angeschlossenen Bremse. Typische Werte: – Bremslösezeiten liegen zwischen 35 ms und 500 ms – Bremsschließzeiten liegen zwischen 15 ms und 300 ms – Lüftzeiten liegen zwischen 25 ms und 230 ms 5.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen WARNUNG Sichern Sie von der Bremse gehaltene Lasten! Da durch diese Vorgehensweise das Signal "Bremse aktiv" aufgehoben und die Bremse zwangsweise geöffnet wird, muss bei ausgeschaltetem Motor der Benutzer selbst sicherstellen, dass vor Aufhebung alle von der Bremse gehaltenen Lasten gesichert sind. Tabelle 5- 56 Parameter zum zwangsweisen Öffnen der Motorhaltebremse Parameter Beschreibung...
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen WARNUNG Antrieb startet automatisch Nach Freigabe dieser Funktion (P1200 > 0) müssen alle betreffenden Personen entsprechend informiert werden: • Der Antrieb startet automatisch • Obwohl sich der Antrieb im Stillstand befindet, kann er durch den Suchstrom beschleunigt werden Eingangswerte Tabelle 5- 57 Hauptfunktionsparameter...
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Tabelle 5- 59 Zusätzliche Inbetriebnahme-Parameter Parameter Beschreibung P1202 = Motorstrom: Fangen … (Eingabe in %): 10 % ... 200 %, Werkseinstellung 100 % Definiert den Suchstrom bezogen auf den Motornennstrom (P0305), der während des Fangens verwendet wird P1203 = Suchrate / Suchgeschwindigkeit: Fangen …...
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Da die Funktion nicht nur auf Netzstörungen beschränkt ist, kann sie auch zur automatischen Störquittierung und Neustart des Motors nach beliebigen Störabschaltungen eingesetzt werden. Um ein Zuschalten des Antriebs auf eine noch drehende Motorwelle zu ermöglichen, ist die Funktion "Fangen" über P1200 zu aktivieren. WARNUNG Bei aktivierter Funktion "Wiedereinschaltautomatik"...
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Tabelle 5- 61 Funktionsweisen der Wiedereinschaltautomatik P1210 = 0: Wiedereinschaltautomatik gesperrt (sinnvolle Einstellung bei vernetztem Antrieb) Nach Wiederkehr der Netzspannung müssen eventuelle Fehler quittiert werden. Danach muss der EIN-Befehl neu geschaltet werden, damit der Umrichter anläuft. P1210 = 1: Fehlerquittierung nach EIN-Befehl (P1211 gesperrt) Nach einem Netzausfall quittiert der Umrichter automatisch alle Fehler (setzt sie zurück), sobald die Netzspannung wieder anliegt.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Verhalten der Wiedereinschaltautomatik Tabelle 5- 62 Überblick über das Verhalten der Wiedereinschaltautomatik P1210 EIN-Befehl immer aktiv (dauernd) EIN-Befehl im spannungslosen Zustand Fehler F0003 wegen Alle anderen Fehler Umrichter Umrichter meldet Fehler Betriebsbereit Netz- Netz- vor Netzausfall vor Netzausfall ausfall unterspannung...
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen 5.10.3 Technologieregler Technologieregler zur Bearbeitung übergeordneter Regelungsfunktionen Der Technologieregler ermöglicht einfache Prozessregelungen aller Art. Er wird z. B. für Druckregelungen, Füllstandsregelungen oder Durchflussregelungen eingesetzt. Bild 5-14 Beispiel für den Technologieregler als Füllstandsregler Der Technologieregler gibt den Drehzahlsollwert des Motors so vor, dass die zu regelnde Prozessgröße ihrem Sollwert entspricht.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen 5.10.4 Positionierende Rücklauframpe Eine einfache Positionierfunktion im Umrichter In einigen Anwendungen, z. B. beim Stoppen eines Förderbandes, kann es erforderlich sein, nach dem Ausschalten einen definierten Bremsweg zu verfahren, um immer an derselben Position anzuhalten. Die Anzahl der Umdrehungen, die ein Motor bis zum Stillstand braucht, hängt bei einer fest vorgegebenen Rücklaufzeit von der Drehzahl des Motors zum Zeitpunkt des Ausschaltens ab.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen 5.10.5 Logische und Arithmetische Funktionen über Funktionsbausteine Beschreibung Zusätzliche Signalverschaltungen innerhalb des Umrichters werden mit freien Funktionsbausteinen realisiert. Jedes über BICO-Technik verfügbare digitale und analoge Signal kann auf passende Eingänge der freien Funktionsbausteine geführt werden. Ebenso werden die Ausgänge der freien Funktionsbausteine über BICO-Technik auf andere Funktionen verdrahtet.
Funktionen 5.10 Technologische Funktionen 5.10.6 Antriebsdatensätze umschalten (mehrere Motoren am Umrichter) Umschalten der Motorregelung In einigen Anwendungen muss die Parametrierung des Umrichters umgeschaltet werden. Beispiel: Betrieb von unterschiedlichen Motoren an einem Umrichter Ein Umrichter soll jeweils einen von zwei unterschiedlichen Motoren betreiben. Je nachdem, welcher Motor aktuell drehen soll, müssen im Umrichter die Motordaten und die Zeiten des Hochlaufgebers für den jeweiligen Motor angepasst werden.
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Bild 5-16 Antriebsdatensatz-Umschaltung im Umrichter Die Antriebsdatensätze werden über die Parameter P0820 und P0821 umgeschaltet. Die Parameter P0820 und P0821 werden über BICO-Technik mit Steuerbefehlen, z. B. den Digitaleingängen des Umrichters, verknüpft. Hinweis Antriebsdatensätze können nur im Zustand "Betriebsbereit" umgeschaltet werden. Die Umschaltzeit beträgt ca.
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Funktionen 5.10 Technologische Funktionen Tabelle 5- 66 Parameter für die Umschaltung der Antriebsdatensätze: Parameter Beschreibung P0820 = … 1. Steuerbefehl für die Umschaltung der Antriebsdatensätze Beispiel: Mit P0820 = 722.0 wird über den Digitaleingang 0 vom Antriebsdatensatz 0 auf den Antriebsdatensatz 1 umgeschaltet P0821 = …...
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen 5.11.1 Kommunikationsschnittstellen Feldbus-Schnittstellen der CU-Varianten Die Umrichter werden in unterschiedlichen Varianten zur Kommunikation mit überlagerten Steuerungen mit den nachfolgend aufgeführten Feldbusschnittstellen angeboten: ● CU240E und CU240S für USS über RS485 – Steuern über PZD (Prozessdatenkanal) –...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen USS-Kommunikationsnetz über RS485 mit einer CU240E Die Abbildung zeigt die RS485-Klemmen (29/30) und den DIP- Schalter an der CU240E für den Abschlusswiderstand. Standardposition ist OFF (kein Abschlusswiderstand). Bild 5-17 USS-Netz über RS485 USS-Kommunikationsnetz über RS485 mit einer CU240S Der Anschluss erfolgt über den SUB D- Stecker auf der Unterseite der Control Unit.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen VORSICHT Ein Unterschied im Erdpotential zwischen Master und den Slaves in einem RS485-Netz kann zu Beschädigung an der Control Unit des Umrichters führen. Es muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass der Master und die Slaves das gleiche Massepotential haben.
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen 5.11.2.1 Nutzdatenbereich des USS-Telegramms Struktur der Nutzdaten Der Nutzdatenbereich des USS-Protokolls wird für die Übertragung von Applikationsdaten verwendet. Über den Prozessdatenkanal (PZD) werden die Prozessdaten zyklisch zwischen Umrichter und Steuerung ausgetauscht, während der Parameterkanal für die azyklische Übertragung von Parameterwerten zuständig ist.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Parameterkennung (PKE) und Parameterindex (IND) Die Parameterkennung (PKE) ist immer ein 16-Bit-Wert. Zusammen mit dem Index (IND) legt sie den zu übertragenden Parameter fest. PKE-Struktur IND-Struktur ● In den unteren 11 Bit (PNU) der PKE wird die Parameternummer codiert. Da innerhalb der PNU nur Werte bis 2000 dargestellt werden können, muss für Parameternummern oberhalb von 2000 ein Offset aufcodiert werden.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Tabelle 5- 70 Beispiel-Codierung einer Parameternummer in PKE und IND für P7841, Index 2 dezimal 1841 Im 2. Wort des Index IND wird der Parameterindex codiert. Beispiel: Codierung einer Parameternummer in PKE und IND für "P2016", Index 3". Über die Anforderungs- bzw.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Die Bedeutung der Antwortkennung für Antworttelegramme (Umrichter → Master) wird in folgender Tabelle beschrieben. Die Anforderungskennung bestimmt, welche Antwortkennungen möglich sind. Tabelle 5- 72 Antwortkennung (Umrichter → Master) Antwortkennung Beschreibung keine Antwort Übertrage Parameterwert (Wort) Übertrage Parameterwert (Doppelwort) Übertrage beschreibendes Element Übertrage Parameterwert (Feld, Wort)
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Tabelle 5- 73 Fehlernummern für die Antwort "Anforderung kann nicht bearbeitet werden" Beschreibung Anmerkungen Unzulässige Parameternummer (PNU) Parameter ist nicht vorhanden Parameterwert kann nicht geändert werden Der Parameter kann nur gelesen werden Minimum/Maximum nicht erreicht oder –...
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Parameterwert (PWE) Bei Kommunikation über USS kann die Anzahl der PWEs variieren. Für 16-Bit-Werte ist ein PWE erforderlich. Werden 32-Bit-Werte ausgetauscht, sind zwei PWEs erforderlich. Hinweis Datentypen U8 werden als U16 übertragen, wobei das obere Byte Null ist. Felder von U8 erfordern somit ein PWE pro Index.
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen 5.11.2.3 Zeitüberschreitung und andere Fehler Prozess-Timeouts Der Parameter P2014 bestimmt die zulässige Zeitüberschreitung in ms. Die Prüfung auf Zeitüberschreitung wird durch den Wert Null unterbunden. Parameter P2014 prüft die zyklische Aktualisierung von Bit10 im Steuerwort 1. Wenn USS als Befehlsquelle für den Antrieb konfiguriert und P2014 ungleich Null ist, wird Bit10 des empfangenen Steuerworts 1 geprüft.
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Die Anzahl der PZD-Wörter in einem USS-Telegramm wird durch den Parameter P2012 bestimmt. Die ersten zwei Wörter sind: ● Steuerwort 1 (STW1) und Hauptsollwert (HSW) ● Statuswort 1 (ZSW1) und Hauptistwert (HIW) Wenn P2012 größer oder gleich 4 ist, wird das Zusatz-Steuerwort (STW2) als das vierte PZD-Wort übertragen (Grundeinstellung).
) an eine separate Versorgungsspannung von 24 V angeschlossen sein. Zulässige Kabellänge, Verlegung und Schirmung der PROFIBUS-Leitung Informationen hierzu finden Sie unter dem Link: (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/1971286) 5.11.3.2 Beipiel für eine Projektierung des Umrichters an PROFIBUS Aufgabenstellung Ein Antrieb mit dem Umrichter SINAMICS G120 soll von einer zentralen SIMATIC-Steuerung über PROFIBUS gesteuert werden.
6SW1700-5JA00-4AA0 Drive ES Basic ist die Basissoftware des Engineeringsystems, mit dem die Antriebstechnik und die Steuerungen von Siemens zusammengeführt werden. Auf der Grundlage der Bedienoberfläche des STEP 7 Managers werden mit Drive ES Basic Antriebe bezüglich Kommunikation, Projektierung und Datenhaltung in die Automatisierungswelt integriert.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Einstellen der PROFIBUS-Adresse des Umrichters Auf der Control Unit befinden sich zwei DIP-Schalter-Blöcke. Über einen wird die PROFIBUS-Adresse des Umrichters eingestellt. Der DIP-Schalter für die PROFIBUS- Adresse befindet sich je nach Firmwareversion entweder auf der Vorderseite unter dem Bedien- und Anzeigeinstrument (Operator Panel) oder seitlich an der CU.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Stellen Sie die DIP-Schalter, wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt, z. B. auf die Adresse 10 ein. Tabelle 5- 75 Beispiele für die Einstellung der PROFIBUS-Adresse DIP-Schalter Adresse = addierte Werte in dieser Zeile Beispiel 1: Adresse = 117 = 1 + 4 + 16 + 32 + 64 Beispiel 2: Adresse = 39 = 1 + 2 + 4 + 32...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen SIMATIC 300 projektieren und Profibusnetzwerk anlegen Fügen Sie eine S7 300 CPU ein. Bild 5-24 SIMATIC 300 Station einfügen Öffnen Sie die Hardwarekonfiguration (HW-Konfig) in Step 7 Bild 5-25 HW-Konfiguration öffnen Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Fügen Sie aus dem Hardwarekatalog 'SIMATIC 300' per 'Drag and Drop' einen S7 300- Baugruppenträger in Ihr Projekt ein. Bestücken Sie den Steckplatz 1 dieses Baugruppenträgers mit einer Stromversorgung und den Steckplatz 2 mit einer CPU 315-2 Beim Einfügen der SIMATIC 300 öffnet sich automatisch ein Fenster zur Festlegung des Netzwerks.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Umrichter projektieren und ans Profibusnetzwerk anbinden Es gibt zwei Wege in Step7, den Umrichter an eine S7-Steuerung anzubinden: 1. Über die GSD des Umrichters Die GSD ist eine standardisierte Beschreibungsdatei für einen PROFIBUS-Slave. Die GSD wird von allen Steuerungen verwendet, die PROFIBUS-Master sind. 2.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Nach der Installation der GSD erscheint der Umrichter als Objekt unter 'PROFIBUS DP' im Produktkatalog von HW-Konfig. Bild 5-28 G120 im Produktkatalog von HW-Konfig Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Fügen Sie den Umrichter per 'Drag and Drop' in das PROFIBUS-Netzwerk ein. Geben Sie die am Umrichter eingestellte PROFIBUS-Adresse in HW-Konfig ein. Bild 5-29 G120 mit PROFIBUS-Netzwerk verbinden Das Objekt des Umrichters im Produktkatalog von HW-Konfig enthält mehrere Telegrammtypen.
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Fügen Sie den gewünschten Telegrammtyp aus dem HW-Katalog per 'Drag and Drop' auf Steckplatz 1 des Umrichters ein. Bild 5-30 Telegrammtyp des Umrichters SINAMICS G120 in der Steuerung festlegen STEP 7 vergibt automatisch den Adressbereich, in dem die Prozessdaten des Umrichters liegen.
Hinweise zur Montage des SIMATIC NET Industrial Ethernet FastConnect RF45 Plug 180 sind in der Produktinformation "Montageanleitung für SIMATIC NET Industrial Ethernet FastConnect RJ45 Plug" enthalten. Das Dokument steht zum Download zur Verfügung im Internet (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/23175326/130000): Empfohlene PROFINET-Stecker Wir empfehlen den folgenden Stecker für den Anschluss der PROFINET-Leitung:...
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen 5.11.3.4 Beipiel für eine Projektierung des Umrichters an PROFINET Unterschiede zwischen PROFIBUS und PROFINET Die Vorgehensweise, den Umrichter an PROFINET zu betreiben, unterscheidet sich nur unwesentlich von der vorangegangenen Beschreibung für Profibus. Im Folgenden werden nur die wesentlichen Unterschiede zwischen PROFIBUS und PROFINET behandelt.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Einbindung des Umrichters in eine überlagerte SIMATIC Steuerung Alle Einstellungen zur Integration in die SIMATIC werden innerhalb von STEP 7 mit HW- Konfig vorgenommen. Step 7 Projekt anlegen und SIMATIC 300 projektieren Die Vorgehensweise ähnelt sehr der unter PROFIBUS beschriebenen. Die wesentlichen Unterschiede sind: 1.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Umrichter projektieren und ans PROFINET-Netzwerk anbinden Der Umrichter wird mit seiner GSDML über PROFINET in die überlagerte Steuerung eingebunden. Die GSDML der SINAMICS Umrichter stehen im Internet zur Verfügung. Nach der Installation der GSDML (siehe 'Kommunikation über PROFIBUS') erscheint der Umrichter als Objekt unter 'PROFINET IO' im Produktkatalog von HW-Konfig.
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen 5.11.3.5 Das PROFIdrive Profil Nutzdatenstruktur im PROFIdrive Profil PROFIdrive als Schnittstelle des Umrichters an PROFIBUS oder PROFINET Die Umrichter SINAMICS G120 werden über das PROFIdrive-Profil, Version 4.1, angesteuert. Das PROFIdrive-Profil legt die Nutzdatenstruktur fest, mit der eine zentrale Steuerung über zyklische oder azyklische Datenübertragung mit Umrichter kommuniziert.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Telegrammtyp Parameter- Prozessdaten (PZD) - Steuer- und Zustandswörter, Istwerte kanal (PKW) Parameter- daten PZD01 PZD02 PZD03 PZD04 PZD05 PZD06 STW1 ZSW1 Telegramm 999 nein STW1 Telegrammlänge bei Empfang beträgt max. 8 Wörter. Es besteht freie Freie Verschaltung Auswahl über die zentrale Konfiguration, z.B.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Datenstruktur des Parameterkanals Parameterkanal Unter Verwendung des Parameterkanals können Prozessdaten bearbeitet und überwacht werden (schreiben/lesen), wie unten beschrieben. Der Parameterkanal umfasst immer 4 Worte. Bild 5-33 Struktur des Parameterkanals in der Telegrammstruktur Parameterkennung (PKE), erstes Wort Die Parameterkennung (PKE) ist immer ein 16-Bit-Wert.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Die Bedeutung der Anforderungskennung für Anforderungstelegramme (Master → Umrichter) wird in folgender Tabelle beschrieben. Tabelle 5- 79 Anforderungskennung (Master → Umrichter) Anforder Beschreibung Antwort- ungsken kennung nung positiv negativ keine Anforderung 7 / 8 Anforderung Parameterwert 1 / 2 ↑...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Ist die Antwortkennung 7 (Anforderung kann nicht bearbeitet werden), dann wird eine der in der folgenden Tabelle aufgelisteten Fehlernummern im Parameterwert 2 (PWE2) gespeichert. Tabelle 5- 81 Fehlernummern für die Antwort "Anforderung kann nicht bearbeitet werden" Beschreibung Anmerkungen Unzulässige Parameternummer (PNU)
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Parameter-Index (IND) zweites Wort Bild 5-35 IND-Struktur – zyklisch ● Der Feld-Subindex ist ein 8-Bit-Wert, der im zyklischen Datenübertragungsmodus im höherwertigen Byte (Bits 8 bis 15) des Parameterindex (IND) übertragen wird. ● Die Aufgabe zur Parameterseiten-Auswahl für zusätzliche Parameter wird in diesem Fall durch das niederwertige Byte (Bits 0 bis 7) des Parameterindex ausgeführt.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Tabelle 5- 83 Beispiel-Codierung einer Parameternummer in PKE und IND für P7841, Index 2 dezimal 1841 Parameterwert (PWE3. und 4. Wort Im Falle eines Datenaustauschs über PROFIBUS oder PROFINET wird der Parameterwert (PWE) als Doppelwort (32 Bit) übertragen. In einem Telegramm kann jeweils immer nur ein Parameterwert übertragen werden.
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Steuer- und Zustandswörter Beschreibung Die Steuer- und Zustandswörter erfüllen die Spezifikationen für das PROFIdrive-Profil, Version 4.1 für die Betriebsart "Drehzahlregelung". Steuerwort 1 (STW1) Steuerwort 1 (Bits 0 … 10 gemäß PROFIdrive-Profil und VIK/NAMUR, Bits 11 … 15 spezifisch für SINAMICS G120).
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Wert Bedeutung Anmerkungen Keine Sollwert-Invertierung Motor läuft im Uhrzeigersinn als Reaktion auf einen positiven Sollwert. Sollwert-Invertierung Motor läuft gegen den Uhrzeigersinn als Reaktion auf einen positiven Sollwert. Nicht verwendet Motorpotenziometer UP Motorpotenziometer TIEFER Datensatzumschaltung Abhängig vom Protokoll: Bei einem Umrichter SINAMICS G120 ist es unter Verwendung der Funktion Vor-Ort-/Fern-Bedienung möglich, zwischen den Befehlsdatensätzen (CDS) 0 und 1...
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Zustandswort 1 (ZSW1) Zustandswort 1 (Bits 0 bis 10 gemäß PROFIdrive-Profil und VIK/NAMUR, Bits 11 … 15 spezifisch für SINAMICS G120). Tabelle 5- 86 Bit-Zuordnungen Zustandswort 1 (für alle PROFIdrive- und VIK/NAMUR-Telegramme) Wert Bedeutung Anmerkungen Einschaltbereit Stromversorgung ist eingeschaltet, Elektronik ist initialisiert, Impulse sind gesperrt.
Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Wert Bedeutung Anmerkungen Motordaten zeigen Überlastzustand an. Motorüberlastung Drehung im Uhrzeigersinn Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn Umrichterüberlastung z.B. Strom oder Temperatur. Zustandswort 2 (ZSW2) Zustandswort 2 hat die folgende Standard-Belegung: Dies kann unter Verwendung von BICO geändert werden. Tabelle 5- 87 Vorbelegung Zustandswort 2 (für VIK/NAMUR nicht definiert) Wert Bedeutung...
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(zweiter Master der Klasse 2). Das SIMATIC HMI kann azyklisch auf Parameter im Umrichter zugreifen. ● Anstelle eines SIEMENS-Start-up-Tools oder einer SIMATIC HMI kann auch ein externer Master (Master der Klasse 2) wie im azyklischen Parameterkanal gemäß PROFIdrive- Profil, Version 4.1 (mit DS47) festgelegt auf den Umrichter zugreifen.
(zweiter IO-Supervisor). Das SIMATIC HMI kann azyklisch auf Parameter im Umrichter zugreifen. ● Anstelle eines SIEMENS-Start-up-Tools oder einer SIMATIC HMI kann auch ein externer IO-Supervisor wie im azyklischen Parameterkanal gemäß PROFIdrive-Profil, Version 4.1 (mit 0xB02E) festgelegt auf den Umrichter zugreifen.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Bild 5-37 Ansteuerung des G120 über PROFIBUS oder PROFINET Bild 5-38 Statusauswertung des G120 über PROFIBUS oder PROFINET Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Für PROFINET verwenden Sie statt der Bausteine SFC58 und SFC59 die Bausteine SFB52 und SFB53. Die Anzahl der gleichzeitigen Aufträge zur azyklischen Kommunikation ist begrenzt. Nähere Informationen finden Sie im Internet (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/15364459): Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Bild 5-39 STEP 7 Programmbeispiel für azyklische Kommunikation - OB1 Die Merker 9.0 bis 9.3 steuern, ob Parameter gelesen oder geschrieben werden: ● M9.0: Auftrag zum Lesen von Parametern ● M9.1: Auftrag zum Schreiben von Parametern ●...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen FC1 zum Lesen von Parametern aus dem Umrichter Parameter des Umrichters werden über die SFC 58 und SFC 59 gelesen. Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Bild 5-40 Funktionsbaustein für das Lesen von Parametern Zunächst wird festgelegt, wie viele Parameter (MB62), welche Parameternummern (MW50, MW52, ...) und wie viele Parameterindizes (MW58, MB59, ...) pro Parameternummer gelesen werden. Die Angaben werden im DB1 gespeichert. Der SFC 58 übernimmt die Angaben für die zu lesenden Parameter aus dem DB1 und schickt diese als Leseanforderung an den Umrichter.
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Funktionen 5.11 Betrieb in Feldbussystemen Nach der Leseanforderung und einer Wartezeit von einer Sekunde werden die Parameterwerte über den SFC 59 aus dem Umrichter übernommen und im DB2 abgelegt. FC3 zum Schreiben von Parametern in den Umrichter Bild 5-41 Funktionsbaustein für das Schreiben von Parametern Zunächst wird festgelegt, welcher Wert (MW35) in welchen Parameterindex (MW23) welchen Parameters (MW21) geschrieben wird.
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12.1 Überblick Funktionale Sicherheit Die von elektrischen Antrieben bewegten Maschinenteile beinhalten im Allgemeinen ein hohes Gefährdungspotenzial. Wenn ein Antrieb unsachgemäß eingesetzt wird oder im Fehlerfall unerwartet reagiert, können Menschen verletzt oder sogar getötet und die Maschine beschädigt werden.
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Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen Erlaubte Regelungsarten für die Verwendung fehlersicherer Funktionen Sind die oben genannten Voraussetzungen erfüllt, dann sind alle fehlersicheren Funktionen sowohl für U/f-Steuerung als auch für Vektorregelung zulässig. Einschränkungen für die Verwendung von SLS und SS1 VORSICHT Die Sicherheitsfunktionen SS1 und SLS dürfen nicht eingesetzt werden, wenn der Motor nach dem Ausschalten durch die Mechanik des angeschlossenen Maschinenteils beschleunigt werden kann.
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen Beispiele für die Anwendung der Sicherheitsfunktionen Tabelle 5- 90 Anwendungsbeispiele für Sicherheitsfunktionen Problembeschreibung Passende Lösungsmöglichkeit Sicherheits- funktion Beim Betätigen des Not-Halt-Tasters darf Ansteuerung des Umrichters über ein stillstehender Motor nicht ungewollt Klemmen durch einen Not-Halt-Taster. beschleunigen. Mit einem zentralen Not-Halt-Taster Auswertung des Not-Halt-Tasters in sollen mehrere Antriebe daran gehindert einer zentralen Steuerung, Ansteuerung...
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12.2 Verdrahtung der fehlersicheren Eingänge Anschluss von Sensoren an die fehlersicheren Eingänge Die fehlersicheren Eingänge des Umrichters sind für den Anschluss von elektromechanischen Sensoren mit zwei Öffnerkontakten ausgelegt. Der direkte Anschluss von Sensoren mit zwei Schließern und antivalenten Kontakten (1 Schließer und 1 Öffner) ist nicht möglich.
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Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen Bild 5-44 Anschluss eines elektronischen Sensors innerhalb eines Schaltschranks Bild 5-45 Anschluss eines Sicherheitsschaltgerätes innerhalb eines Schaltschranks Bild 5-46 Anschluss einer F-Digitalausgabebaugruppe innerhalb eines Schaltschranks Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
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Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen Weitere Verschaltungsmöglichkeiten finden Sie unter (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/27231237): Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12.3 Rücksetzen der sicherheitsgerichteten Parameter auf Werkseinstellung Bevor Sie mit der Inbetriebnahme der Sicherheitsfunktionen beginnen, sollten Sie wissen, ob die sicherheitsgerichteten Parameter des Umrichters bereits verändert wurden. Wenn Sie die Einstellung der sicherheitsgerichteten Parameter nicht genau kennen, setzen Sie diese Parameter auf Werkseinstellung zurück.
SIMATIC-Steuerung finden Sie im Internet unter den folgenden URL: ● PROFIBUS-Ansteuerung der Sicherheitsfunktionen (STO, SLS und SS1) eines SINAMICS G120 mit einer S7 300-F CPU (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/24093625) ● PROFINET-Ansteuerung der Sicherheitsfunktionen (STO, SLS und SS1) eines SINAMICS G120 mit einer S7 300-F CPU (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/29585944)
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Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 4. Wählen Sie die Lasche "Freigaben". In der Werkseinstellung ist keiner der fehlersicheren Eingänge aktiviert, d. h. kein Eingang ist einer Sicherheitsfunktion zugeordnet 5. Klicken Sie am unteren Rand der STARTER-Maske auf den Button und geben Sie anschließend das Sicherheitspasswort ein. Die Werkseinstellung des Sicherheitspasswortes lautet '12345'.
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Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen Entprellen und Filtern der Signale des fehlersicheren Eingangs Sobald ein fehlersicherer Eingang einer Sicherheitsfunktion zugeordnet wurde, überprüft der Umrichter die Konsistenz des Eingangssignals. Konsistente Signale an beiden Klemmen nehmen immer den gleichen Signalzustand (high oder low) an. Ursachen für inkonsistente Eingangssignale Bei elektromechanischen Sensoren, z.
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12.6 Einstellungen für die Funktion STO Für die Sicherheitsfunktion STO können Sie zwei Einstelllungen vornehmen. Test der Abschaltpfade Abschaltpfade sind elektronische Schaltkreise des Umrichters zur sicheren Abschaltung des Motors. Die regelmäßige Überprüfung der Abschaltpfade ist Grundlage der Zertifizierung des fehlersicheren Umrichters.
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Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5. Klicken Sie am unteren Rand der STARTER-Maske auf den Button und geben Sie anschließend das Sicherheitspasswort ein. Die Werkseinstellung des Sicherheitspasswortes lautet '12345' Der Umrichter meldet die aktuelle Änderung von Sicherheitseinstellungen mit dem Alarm A1698. Außerdem blinken die folgenden LED auf der Control Unit: RDY, ES, STO, SS1 und SLS 6.
4. Schließen Sie die Parametrierung ab mit dem Button 5. Bestätigen Sie die Prüfsummen der sicherheitsgerichteten Parameter Eine ausführliche Beschreibung der Funktionen SS1, SLS und SBC finden Sie im Funktionshandbuch: (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/31676845) Sicherheitsfunktion SS1 (Sicherer Stopp 1) Tabelle 5- 91 Sicherheitsgerichtete Parameter für SS1...
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen Sicherheitsfunktion SLS (Sicher begrenzte Geschwindigkeit) Die Sicherheitsfunktion SLS kann in drei unterschiedlichen Modi betrieben werden. Je nach Modus unterscheidet sich das Verhalten des Umrichters bei Aktivierung der Sicherheitsfunktion SLS. Tabelle 5- 92 Sicherheitsgerichtete Parameter für SLS Parameter Beschreibung P9603 = …...
Funktionsprüfung bei. – Alarmprotokolle – Ausdrucke von Kurvenverläufen. – Bei Bedarf können Sie eine Liste mit allen geänderten Parametern des Umrichters erstellen. Eine Anleitung dazu finden Sie hier: (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/29319456) Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12.8.1 Dokumentation der Abnahmeprüfung Überblick Abnahmeprüfung Nr. Datum Ausführende Person Tabelle 5- 94 Beschreibung der Anlage und Übersichts-/Blockschaltbild Bezeichnung Seriennummer Hersteller Endkunde Blockschaltbild/Übersichtsplan der Maschine Tabelle 5- 95 Fehlersichere Funktionen für jeden Antrieb Antrieb Nr. FW-Version SI-Version Fehlersichere Funktion r0018 = r9770 =...
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12.8.2 Funktionsprüfung der Abnahmeprüfung Beschreibung Die Funktionsprüfung muss für jeden einzelnen Antrieb ausgeführt werden (unter der Voraussetzung, dass die Maschine dies zulässt). Durchführen der Prüfung Erstinbetriebnahme Bitte ankreuzen Serieninbetriebnahme Funktionsprüfung "Sicher abgeschaltetes Moment" (STO) Diese Prüfung umfasst die folgenden Schritte: Tabelle 5- 97 Funktion "Sicher abgeschaltetes Moment"...
Funktionen 5.12 Sicherheitsfunktionen 5.12.8.3 Ausfüllen des Abnahmeprotokolls Parameter der fehlersicheren Funktionen Vergleichswert der Prüfsummen überprüft? Nein Control Unit Prüfsummen Antrieb Prüfsummen der Control Unit Name Antrieb Nr. r9798 r9898 Daten-Sicherung/-Archivierung Speichermedium Wo aufbewahrt Bezeichnung Datum Parameter PLC-Programm Schaltpläne Unterschriften Inbetriebnahme-Ingenieur Bestätigt, dass die oben aufgeführten Prüfungen und Test korrekt durchgeführt wurden.
Instandhalten und Warten Verhalten des Umrichters beim Komponententausch Komponenten des gleichen Typs und der gleichen Version tauschen Um eine hohe Anlagenverfügbarkeit zu gewährleisten, ist es möglich, sowohl die Control Unit als auch das Power Module im Bedarfsfall gegen ein Ersatzgerät des gleichen Typs und der gleichen Version auszutauschen, ohne dass eine erneute Inbetriebnahme erforderlich ist.
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Instandhalten und Warten 6.1 Verhalten des Umrichters beim Komponententausch Hinweis Serieninbetriebnahme Wegen der Änlichkeit des Ablaufs zum Austausch von Komponenten wird auch die Serieninbetriebnahme mit Speicherkarte in diesem Kapitel beschrieben. Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Instandhalten und Warten 6.2 Austausch des Power Modules Austausch des Power Modules Das Power Module kann im Bedarfsfall gegen ein Ersatzgerät des gleichen Typs und der gleichen Version ausgetauscht werden, ohne dass eine erneute Inbetriebnahme erforderlich ist. Wenn sie ein Power Module gegen ein Gerät des gleichen Typs und der gleichen Bauform, jedoch größerer Leistung tauschen ist eine erneute Parametrierung nicht zwingend erforderlich und Sie können die Meldung F0395 quittieren.
Instandhalten und Warten 6.3 Austausch der Control Unit Austausch der Control Unit Unter der Voraussetzung, dass Sie eine Speicherkarte mit einem gültigen Parametersatz besitzen, können Sie im Bedarfsfall eine Control Unit gegen eine andere des gleichen Typs und der gleichen Softwarevesion austauschen, ohne den Umrichter erneut in Betrieb nehmen zu müssen.
Instandhalten und Warten 6.4 Serieninbetriebnahme Serieninbetriebnahme Serieninbetriebnahme mit gültigem Parametersatz Wenn Sie eine Speicherkarte mit einem gültigen Parametersatz besitzen können Sie damit auch eine Serieninbetriebnahme für mehrere Umrichter durchführen. Voraussetzungen ● Mehrere Umrichter (Control Units und Power Module des gleichen Typs) müssen für die gleiche Applikation in Betrieb genommen werden.
Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen Übersicht Der Umrichter G120 bietet folgende Arten der Diagnoseanzeige: ● LEDs an der Control Unit Eine detaillierte Übersicht der LED-Zustände ist im Abschnitt "LED-Zustandsanzeigen" zu finden (siehe unten). ● Fehler- und Alarmnummern – Alarme sind als Warnhinweise zu verstehen. Sie lösen keine Systemreaktion aus und müssen nicht quittiert werden.
Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen 7.1 Zustandsanzeige über LED Zustandsanzeige über LED LED auf den Umrichtervarianten Die Umrichter sind entsprechend ihrer Ausprägung mit unterschiedlichen LED zur Anzeige der Betriebszustände ausgestattet. Bild 7-1 Zustands-LED am CU240S, CU240S DP, CU240S DP-F, CU240S PN Control Units CU240S und CU240E, FW 3.2 Betriebsanleitung, 03/2009, A5E02440075A AA...
Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen 7.1 Zustandsanzeige über LED Diagnose über LEDs Hinweis "---" signalisiert, dass der LED-Zustand (Ein, Aus oder Blinkend) für den entsprechenden Zustand nicht relevant ist. LED-Zustandsanzeige für Standardumrichter Tabelle 7- 1 Zustandsanzeigen auf der CU240S LED-Anzeigen Mögliche Betriebs- und Fehlerzustände (rot) (grün) Inbetriebnahme...
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Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen 7.1 Zustandsanzeige über LED Tabelle 7- 3 Zustandsanzeigen auf der CU240S PN LED-Anzeigen Mögliche Betriebs- und Fehlerzustände (rot) (grün) (rot) (grün) (gelb) Inbetriebnahme Ein / Aus Blinkend Ein / Aus Ein / Aus • Rücksetzen auf Werkseinstellung •...
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Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen 7.1 Zustandsanzeige über LED Tabelle 7- 6 Anzeige der fehlersicheren Zustände auf der CU240S DP-F LED-Anzeigen Mögliche Betriebs- und Fehlerzustände (rot) (grün) (gelb) (gelb) (gelb) (gelb) Ein / Aus Ein / Aus Ein / Aus STO parametriert STO angestoßen Ein / Aus Blinkend...
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Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen 7.1 Zustandsanzeige über LED Tabelle 7- 8 Anzeige der Kommunikationszustände auf der CU240S PN-F LED-Anzeigen Mögliche Betriebs- und Fehlerzustände (rot) (grün) (rot) (grün) (gelb) Ein / Aus Ein / Aus Blinkend Busausfall (keine Daten) Ein / Aus Ein / Aus Busausfall (Suche nach Baudrate) Ein / Aus...
Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen 7.2 Alarm- und Fehlermeldungen Alarm- und Fehlermeldungen Diagnose über Alarm- und Fehlernummern Wenn eine Alarm- oder Fehlerbedingung auftritt, zeigt das OP die entsprechende Alarm- oder Fehlernummer an. ● Bei einem Alarm (Warnhinweis) arbeitet der Umrichter weiter ●...
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Alarm-, Fehler- und Systemmeldungen 7.2 Alarm- und Fehlermeldungen Alarmmeldungen auslesen Zur Alarmbehandlung ist folgender Parameter zu berücksichtigen: ● Gespeichert in Parameter r2110 unter der Codenummer, kann ausgelesen werden, z. B. A0503 = 503. Der Wert 0 zeigt an, dass keine Warnung erzeugt wird. Der Index bietet Zugriff auf die beiden aktuellen Alarme und die beiden vorangegangenen Alarme.
Technische Daten Technische Daten, Control Unit CU240S Technische Daten der CU240S, CU240S DP, CU240S DP-F, CU240S PN und CU240S PN-F Merkmal Daten Betriebsspannung Versorgung aus dem Power Module oder mit einer externen 24 V DC- Versorgung (20,4 V bis 28,8 V, 0,5 A) über die Steuerklemmen 31 und 32 Verlustleistung CU240S, CU240S DP: <...
Technische Daten 8.2 Technische Daten, Control Unit CU240E Technische Daten, Control Unit CU240E CU240E Merkmal Daten Betriebsspannung Versorgung aus dem Power Module Verlustleistung < 5,5W Sollwertauflösung 0,01 Hz Digitaleingänge 6, potenzialgetrennt; PNP/NPN umschaltbar Low < 5 V, High > 10 V, maximale Eingangsspannung 30 V, Stromaufnahme 5,5 mA Analogeingänge 2, mit 10 Bit Auflösung...
Technische Daten 8.3 Allgemeine technische Daten, Power Module PM240 Allgemeine technische Daten, Power Module PM240 PM240 Eigenschaft Ausprägung Netzbetriebsspannung 3 AC 380 V … 480 V ± 10% Die zulässige Netzbetriebsspannung hängt von der Aufstellungshöhe ab Eingangsfrequenz 47 Hz … 63 Hz Leistungsfaktor λ...
Technische Daten 8.4 Leistungsabhängige technische Daten, Power Module PM240 Leistungsabhängige technische Daten, Power Module PM240 Randbedingungen Die in den technischen Daten des Power Module PM240 angegebenen Eingangsströme gelten für ein 400V-Netz mit U = 1% bezogen auf die Umrichterleistung. Die Ströme verringern sich um einige Prozent bei Verwendung einer Netzdrossel.
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Technische Daten 8.4 Leistungsabhängige technische Daten, Power Module PM240 Tabelle 8- 3 PM240 Frame Size D und E Bestellnummer 6SL3224-0BE31- 6SL3224-0BE31- 6SL3224-0BE32- 6SL3224-0BE33- 6SL3224-0BE33- ungefiltert 5AA0 8AA0 2AA0 0AA0 7AA0 Bestellnummer 6SL3224-0BE31- 6SL3224-0BE31- 6SL3224-0BE32- 6SL3224-0BE33- 6SL3224-0BE33- gefiltert 5UA0 8UA0 2UA0 0UA0 7UA0 Leistung bei...
Technische Daten 8.5 Allgemeine technische Daten, Power Module PM250 Allgemeine technische Daten, Power Module PM250 PM250 Eigenschaft Ausprägung Netzbetriebsspannung 3 AC 380 V … 480 V ± 10% Die zulässige Netzbetriebsspannung hängt von der Aufstellungshöhe ab Eingangsfrequenz 47 Hz … 63 Hz Leistungsfaktor λ...
Technische Daten 8.7 Allgemeine technische Daten, Power Module PM260 Allgemeine technische Daten, Power Module PM260 PM260 Eigenschaft Ausprägung Netzbetriebsspannung 3 AC 660 V … 690 V ± 10% Die zulässige Betriebsspannung hängt von der Aufstellungshöhe ab Die Leistungsteile können auch mit einer minimalen Spannung von 500 V –10 % betrieben werden.