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Funktion Des Katalysators; Der Umgang Mit Katalysator-Fahrzeugen - Fiat Ducato 290 Reparaturhandbuch

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Die Abgasanlage besteht aus dem vorderen Abgasrohr mit
Katalysator (wo eingebaut) sowie dem hinteren Teil mit Mit-
tel- und Hauptschalldämpfer.
Beim Benzinmotor mit geregeltem Katalysator ist eine Lamb-
dasonde in der Abgasanlage vor dem Katalysator einge-
schraubt.
Das vordere Abgasrohr ist mit dem Abgaskrümmer, bezie-
hungsweise beim Turbodieselmotor mit dem Turbolader ver-
schraubt. Bei einer Reparatur lassen sich die Teile einzeln
auswechseln. Selbstsichernde Muttern sowie alle Dichtun-
gen sind nach dem Ausbau grundsätzlich zu ersetzen. Gum-
mihalterungen und Gummipuffer sind auf Porosität und Be-
schädigung zu prüfen, gegebenenfalls müssen sie ausge-
wechselt werden. Beim Einbau einer neuen Abgasanlage
empfiehlt es sich, alle Befestigungsteile ebenfalls zu erneu-
ern.
Funktion des Katalysators
Seit 2/94 sind der Benziner sowie verschiedene Turbodiesel
mit einem Katalysator zur Abgasreinigung ausgestattet. Bis
1/94 gab es den 84-PS-Benzinmotor auch schon mit Kataly-
sator.
Der Anteil von Stickoxiden im Abgas wird bei den neueren
Dieselmotoren durch ein zusätzliches Abgas-Rückführungs-
system auf geringem Niveau gehalten, siehe Seite 102.
Der Katalysator besteht aus einem Keramik-Wabenkörper,
der mit einer Trägerschicht überzogen ist. Auf der Träger-
schicht befinden sich Edelmetallsalze, die den Umwand-
lungsprozeß bewirken. Im Gehäuse wird der Katalysator
durch eine lsolations-Stützmatte fixiert, die außerdem Wär-
meausdehnungen ausgleicht.
Benzinmotoren
ln Verbindung mit der elektronischen Einspritzanlage und der
Lambdasonde wird die Kraftstoffmenge für die Verbrennung
exakt dosiert, damit der Katalysator die Schadstoffe reduzie-
ren kann. Die Lambdasonde sitzt im Abgasrohr vor dem Ka-
talysator und wird hier vom Abgasstrom umspült. Bei der
Lambdasonde handelt es sich um einen elektrischen
Meßfühler, der den Restgehalt an Sauerstoff ·rm Abgas durch
elektrische Spannungsschwankungen anzeigt und Rück-
schlüsse auf die Zusammensetzung des Luft-Benzin-Gemi-
sches ermöglicht. ln Bruchteilen von Sekunden kann die
Lambdasonde entsprechende Signale an die Steuereinheit
der Einspritzanlage weitergeben und dadurch das Kraftstoff-
Luftverhältnis ständig verändern. Das ist einerseits erforder-
lich, da sich ja die Betriebsverhältnisse (Leerlauf, Vollgas)
ständig ändern, zum anderen aber auch, weil nur dann eine
optimale Nachverbrennung im Katalysator erfolgt, wenn noch
genügend Benzin-Anteile im Motor-Abgas vorhanden sind.
Damit es also bei einer Temperatur von +300° bis +800° C
im Katalysator überhaupt zu einer Nachverbrennung kom-
men kann, muß das Kraftstoff-Luftgemisch mehr Kraftstoff-
anteile aufweisen, als für die reine Verbrennung erforderlich
wären.
Bei dem verwendeten Katalysator handelt es sich um einen
sogenannten 3-Wege-Katalysator. Das bedeutet, daß bei
116
diesem Katalysator aufgrund der Lambda-Regelung die Oxi-
dation von Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoffen
(HC) sowie die Reduktion der Stickoxide (NOx) gleichzeitig
durchgeführt werden.
Katalysator beim Dieselmotor
Beim Dieselmotor mit Katalysator ist keine Gemischanpas-
sung wie beim Benziner möglich. Der Katalysator reduziert
jedoch die umweltschädlichen Kohlenmonoxid- und Kohlen-
wasserstoff-Emissionen auf ein Niveau, das deutlich unter
dem von Benzin-Motoren mit geregeltem Katalysator liegt.
Außerdem vermindert sich der dieseltypische Abgasgeruch.
Bei Katalysatorfahrzeugen sind wichtige Betriebsregeln zu
beachten.
Der Umgang mit Katalysator-
Fahrzeugen
Um Beschädigungen an der Lambdasonde und am Katalysa-
tor zu vermeiden, sind nachstehende Hinweise unbedingt zu
beachten:
Benzinmotoren
1!111
Grundsätzlich nur bleifreies Benzin tanken.
1!111
Das Anlassen des betriebswarmen Motors durch An-
schieben oder Anschleppen ist nicht erlaubt. Starthilfeka-
bel verwenden. Unverbrannter Kraftstoff könnte bei einer
Zündung zur Überhitzung des Katalysators und zu seiner
Zerstörung führen.
1!111
Bei Startschwierigkeiten nicht unnötig lange den Anlasser
betätigen. Während des Anlassens wird permanent Kraft-
stoff eingespritzt. Fehlerursache ermitteln und beseitigen.
1!111
Kraftstofftank nie ganz leerfahren.
1!111
Treten Zündaussetzer auf, hohe Motor-Drehzahlen ver-
meiden und Fehler umgehend beheben.
1!111
Nur die vorgeschriebenen Zündkerzen verwenden.
1!111
Keine Funkenprüfung mit abgezogenem Zündkerzen-
stecker durchführen.
1!111
Es darf kein Zylindervergleich (Balancetest) durch Zünd-
abschaltung eines Zylinders durchgeführt werden. Bei
Zündabschaltung der einzelnen Zylinder- auch über Mo-
tortester- gelangt unverbrannter Kraftstoff in den Kataly-
sator.
Benzin- und Dieselmotoren
1!111
Fahrzeug nicht über trockenem Laub, Gras oder auf ei-
nem Stoppelfeld abstellen. Die Abgasanlage wird im Be-
reich des Katalysators sehr heiß und strahlt die Wärme
auch nach Abstellen des Motors noch ab.
1!111
Keinen Unterbodenschutz auf die Abgasanlage bringen.
1!111
Die Hitzeschilder der Abgasanlage dürfen nicht verändert
werden.
1!111
Bei langen Bergabwärtsfahrten (Paßfahrten) ist der Motor
ab und zu kurzzeitig zu beschleunigen. Dadurch verlän-
gert sich die Katalysator-Lebensdauer.

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