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Yamaha mu100r Bedienungsanleitung Seite 190

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Problem
Über die VL-
Einige Voices klin-
Sektion
gen, als ob sie sich
in der ursprüngli-
chen Oktave befin-
den, wenn sie um
eine Oktave nach
unten transponiert
wurden.
Portamento
zeugt bei einigen
Voices eher einen
Glissando-Effekt.
Die Filter-, EG-
und andere Para-
meter haben auf
einige Voices mehr
Auswirkungen als
auf andere.
Einige Streichin-
strumente neigen
zum "Quietschen".
Die
Tonhöhen-
änderung durch
das Pitch-Rad sind
nicht immer ge-
nau.
Einige Voices rea-
gieren auf Bear-
beitungen nicht
wie erwartet.
Die VL-Sektion ist
ein monophoner
To n g e n e r a t o r.
Warum ist anfäng-
lich der Poly-Mo-
dus gewählt, wenn
das
VL-XG-
Soundmodul akti-
viert wird?
Mögliche Ursachen und Lösung
Dies liegt daran, daß die Virtual Acoustic-Synthese das Schwingungsverhalten einer Röhre oder
Saite exakt simuliert. Dies wiederum bedeutet, daß auch bei Versetzung um eine Oktave nach
unten die bei der normalen Tonlage erzeugten Oberwellen erhalten bleiben. Die Änderung im
Timbre kann je nach Stimme mehr oder weniger stark ausfallen.
er-
Dieses Phänomen tritt bei Trompeten und anderen Blechblasinstrumenten in stärkeren Maße
auf als bei den übrigen Instrumenten. Bei einem VA-Tongenerator wird Portamento durch
simuliertes Verlängern bzw. Verkürzen des Schallrohrs bzw. der Saite und Änderungen im Ansatz
(Embouchure) erzeugt. Eine Trompete ist dagegen so konstruiert, daß die "Schwingungsmodi"
der Schallröhre(n) betont werden, um Noten über einer breiten Bereich mit nur drei Ventilen
spielen zu können. Wird nun Portamento auf eine Trompetenstimme gelegt, tendiert die Tonhöhe
dazu, von Schwingungsmodus zu Schwingungsmodus zu springen, wodurch der obengenannte
Glissando-Effekt erzeugt wird. Derselbe Effekt tritt bei manchen Flötenstimmen auf. Saxophon-
Modi sind nicht so prägnant wie Trompeten-Modi, wobei jedoch manche Saxophonstimmen
zwei definitive Modi haben, die Unregelmäßigkeiten erzeugen können, wenn bei einem
Portamento-Durchgang zwischen Ihnen gewechselt wird.
Die meisten Stimmen arbeiten mit dem Tiefpaßfilter, manche jedoch auch mit Bandpaß-,
Hochpaß- oder Sperrfilter. Einige Stimmen nutzen Filter nur in sehr geringem Maße. Ändern
der Filtereinstellungen kann in gewissen Fällen eine nur kaum merkliche Wirkung haben. Auch
die Einstellungen der internen Breath Noise-, Throat Formant-, Growl-, Harmonic Enhancer-
und Pitch EG-Parameter können einen großen Einfluß darauf haben, wie stark die über die
Regler des VL-Section einstellbaren Parameter den Klang verändern.
Jeder, der bereits auf einer Geige gespielt (oder zu spielen versucht) hat, weiß, daß solche
Instrumente bei falschem Streichen quietschen. Dasselbe tritt bei der VA-Synthese auf. Auch
hier müssen, wie bei einem wirklichen Streichinstrument, die Bogengeschwindigkeit und der
Andruck stimmen, damit der VL-Section den gewünschten Ton erzeugt. Die
Bogengeschwindigkeit wird gewöhnlich über einen Blaswandler oder ein Schwellerpedal
gesteuert. Der Bogenandruck wird über Steuernummer 13 geregelt: "64" ist ein mittlerer Andruck,
niedrigere Werte entsprechen einem schwächeren Andruck und höhere Werte einem stärkeren
Andruck.
Bei wirklichen akustischen Musikinstrumenten gibt es keinen "Tonhöhen-Parameter". Die
Tonhöhe wird durch die Eigenschaften des Resonanzkörpers sowie den Zustand des
Instrumententreibers bestimmt. Dasselbe gilt auch bei der Virtual Acoustic-Synthese: Beim VL-
Section wird die Tonhöhe durch Simulieren der entsprechenden Schallröhren- bzw. Saitenlänge
sowie der Treibereigenschaften variiert. Der Pitch-Bend-Bereich ist aus diesem Grunde nicht
unbedingt "mathematisch" genau.
Bei Rohrblattinstrumenten wie Saxophon oder Klarinette können durch gleichzeitiges Steuern
von Pitch und Embouchure äußerst realistische Pitch-Bends erzielt werden. Da die Embou-
chure-Komponente des Pitch-Bends willkürliche Eigenschaften aufweist, werden nicht in jedem
Fall präzise Pitch-Bends erzeugt.
Bearbeiten von Hüllkurvenparametern hat in manchen Fällen nicht den erwarteten Effekt —
insbesondere bei Zupfinstrumenten wie Gitarre und Baß. Der Grund hierfür ist, daß der VL70-
m das Zupfen, freie Schwingungen und die Dämpfung der Saiten tatsächlich simuliert und nicht
einfach anhand einer Hüllkurve approximiert. Wenn beispielsweise der Ton einer
Saiteninstrumentstimme natürlich abklingt, hat die Einstellung einer langen Eischwingzeit nur
wenig oder keinen Einfluß auf den Klang. Da die Ein- und die Ausschwingphase einer Stimme
auch natürliche Timbre-Variationen aufweisen, können diese durch unsachgemäße
Hüllkurveneinstellungen verfälscht werden — was selbstverständlich kein Problem ist, wenn
ein unnatürlicher Effekt erzielt werden soll. Ausprobieren und Herumexperimentieren ist der
einzige sichere Weg um herauszufinden, wie die Hüllkurvenparameter eine bestimmte Stimme
beeinflussen.
Dies soll Kompatibilität zwischen dem aktuellen XG-Format und kommenden polyphonen VL-
Modellen gewährleisten. Es liefert außerdem einen gewissen Grad an Kompatibilität für die
Wiedergabe von VL-XG-Songdaten auf herkömmlichen Tongeneratoren ohne VL-XG-
Erweiterung. Im einzelnen ist zur Umschaltung des VL-Section auf Mono-Modus in den Song-
Daten ein "Mono-Modus"-Befehl (Steuernummer 126, Wert 0-16) eingebettet, der, wenn er von
einem XG-Tongenerator mit 32- oder 64-Noten-Polyphonie empfangen wird, die entsprechenden
Parts auf Mono-Modus umschaltet. Dasselbe wird auch für künftige polyphonische VL-
Tongeneratoren gelten, so daß keine Änderungen erforderlich sind. Der VL-Section hat aus
diesem Grunde eine "Poly"-Funktion, die aktiviert wird, wenn er eine systemexklusive MIDI-
Nachricht für "XG ON" empfängt.
Anhang
Fehlersuche (Troubleshooting)
179

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