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Die Klangregelung Einsetzen; Der Raumklang - Yamaha MG12/4 Bedienungsanleitung

Mixing console
Inhaltsverzeichnis

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Gehen Sie in die Breite!
Positionieren Sie Ihre Instrumente so, dass Sie „Luft
zum Atmen" haben, und arrangieren Sie sie
musikalisch mit den anderen Instrumenten. Trotz-
dem werden Sie manchmal vielleicht Klänge oder
Stimmen nahe beieinander oder sogar überein-
ander arrangieren wollen, um ihren gemeinsamen
Auftritt zu betonen. Es gibt keine klaren und ein-
fachen Vorschriften. Normalerweise (aber auch
dies ist keine Regel) werden Bass und Haupt-Ge-
sangsstimmen im Zentrum arrangiert; ebenso die
Bassdrum, wenn das Schlagzeug in stereo ab-
genommen wird.

5-3. Die Klangregelung einsetzen

Alles in Allem: weniger ist mehr. Es gibt eine Reihe
von Fällen, in denen es nötig sein wird, bestimmte
Frequenzbereiche zu dämpfen; beim Anheben von
Frequenzen sollten Sie sparsam und vorsichtig
vorgehen. Ein vernünftiger Einsatz der Klangrege-
lung / des Equalizers kann Überschneidungen zwis-
chen Instrumenten beseitigen und damit ein insges-
amt besseres Klangprofil erreichen. Schlechte Klan-
gregelung – und vor allem Frequenzanhebungen –
klingen unerträglich.
Frequenzabsenkung für ein sauber-
eres Mischergebnis
Ein Beispiel: Im Klangspektrum von Becken finden
wir viele niedrige und mittlere Frequenzen, die wir
aber nicht als musikalischen Klang wahrnehmen,
die aber die Klarheit anderer Instrumente in diesen
Bereichen stören können. Sie können also grund-
sätzlich die unteren Klangbereiche auf Becken-
Kanälen ganz ausblenden, ohne damit ihren Klan-
ganteil am Mischergebnis nachteilig zu verändern.
Sie werden dennoch den Unterschied hören: das
Mischergebnis gewinnt eine größere „Ausdeh-
nung", und Instrumente in den unteren Klangbere-
ichen werden mit einem besseren Klangprofil
durchdringen. Auch ein Klavier hat ein unglaublich
kräftiges Klangspektrum im unteren Bereich, so dass
durch eine entsprechende Dämpfung in den unter-
en Frequenzen andere Instrumente – z. B. Schlag-
zeug und Bass – mit ihrem Anteil besser zur Geltung
kommen. Natürlich werden Sie dies nicht bei einem
Klavier-Solo tun.
Das Umgekehrte gilt für Bassdrums und Bassgitar-
ren: Sie können oft die Höhen absenken, um dem
Gesamtklang mehr „Luft" zu geben, ohne den Char-
akter dieser Instrumente zu beeinträchtigen. Den-
noch müssen Sie hineinhören: jedes Instrument ist
verschieden, und manchmal werden Sie den Sei-
tenanschlag bei einer Bassgitarre nicht unterdrück-
en wollen.
Anheben: mit Zurückhaltung
Heben Sie Klangbereiche an, soviel Sie wollen,
wenn Sie spezielle oder ungewöhnliche Effekte
ausprobieren möchten. Wenn es aber um ein gutes
Mischergebnis geht, sollten Sie nur in sehr kleinen
Dosen von einer Frequenzanhebung Gebrauch ma-
chen. Eine kleine Anhebung im mittleren Bereich
kann Gesangsstimmen mehr Präsenz geben, und
bestimmte Instrumente heller klingen lassen, in-
dem die Höhen stärker betont werden. Hören Sie
hinein, und wenn sich das Ergebnis nicht klar und
sauber anhört, versuchen Sie Frequenzen, die sich
Optimale Mischergebnisse
im Gesamt-Klang störend bemerkbar machen, lie-
ber zu dämpfen, anstatt durch Anhebungen dem
Mischergebnis zu mehr Klarheit zu verhelfen.
Eines der größten Probleme bei der Klanganhebung
ist, dass durch die Klanganhebung Störgeräusche
verstärkt werden und außerdem eine Über-
steuerung der nachfolgenden Signalverarbeitung
verursacht werden kann.

5-4. Der Raumklang

Der Einsatz von Nachhall (Hall) und/oder Echo über
die AUX-Busse des Mixers in vernünftigen Grenzen
kann ein Mischergebnis abrunden, aber zuviel
davon kann zu einem Verwaschen führen und die
Klarheit des Klangs beeinträchtigen. Die richtige
Einstellung des Hallklangs hat einen großen Einfluß
darauf, ob er sich sauber in das Gesamtmischergeb-
nis einfügt.
Einstellen der Hall- und Echozeiten
Unterschiedliche Hall-/Echogeräte bieten unter-
schiedliche Möglichkeiten und Optionen; meis-
tens aber lassen sich die Zeiten einstellen. Ein ger-
inger Unterschied im Timing läßt den Klang en-
tweder optimal oder nur durchschnittlich werden.
Die zu wählende Nachhallzeit wird in hohem
Maße vom Tempo und von der Dichte der Musik
und des Mischergebnisses abhängen. Bei einem
langsamen Tempo und geringerer Dichte (d. h. ein-
er geringen Anzahl von Stimmen und geringer
Klangfülle) können Sie den Klang ggf. durch verhält-
nismäßig lange Hallzeiten verbessern. Aber: lange
Hallzeiten können ein schnelleres und lebendig-
eres Musikstück völlig undifferenziert klingen las-
sen. Ähnliche Grundregeln gelten für den Einsatz
von Echo.
Hallklang
Wie „hell" oder „bassig" der Hallklang ist, hat starke
Auswirkungen auf das gesamte Klangergebnis der
Abmischung. Unterschiedliche Hallgeräte bieten
unterschiedliche Hilfsmittel, um dies zu kontrollier-
en: Einstellen unterschiedlicher Hallzeiten für ho-
he und niedrige Frequenzen, einfache Klangrege-
lung, und andere. Ein zu „strahlender" Reverb klingt
nicht nur unnatürlich. Er wird womöglich auch
problematische Höhen in das Mischergebnis ein-
fließen lassen. Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr
Höhen vom Hallsignal hören als von anderen
Klangdetails aus dem Mischergebnis, dann sollten
Sie den Höhenanteil des Hallklangs reduzieren. So
können Sie einen vollen Raumklang erreichen,
ohne die Klarheit zu beeinträchtigen.
Hallpegel
Es ist erstaunlich, wie schnell das Gehör die Orien-
tierung verliert und Sie glauben lässt, dass ein völlig
verwaschener Klangmix perfekt klingt. Damit Sie
nicht in diese Falle tappen, beginnen Sie damit, den
Hallpegel ganz auf Null setzen. Ziehen Sie ihn dann
langsam in den Mix hinein, bis Sie ihn gerade hören.
Alles, was Sie darüber hinaus machen, wird zu
einem Spezial-Effekt ("special effect"). Es wird sich-
er nicht Ihre Absicht sein, den Reverb das Mis-
chergebnis dominieren zu lassen, solange Sie nicht
vorhaben, den Effekt eines Band-Auftrittes in einer
Höhle zu erzeugen – was sicher seine Berechtigung
hat, wenn es wirklich das war, was Sie vorhatten.
MG16/4, MG12/4
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Mg16/4

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