Bearbeitung simulieren
8.1
Übersicht
In der Simulation wird das aktuelle Programm vollständig berechnet und das Ergebnis grafisch
dargestellt. Ohne die Maschinenachsen zu verfahren, wird so das Ergebnis der Programmierung
kontrolliert. Falsch programmierte Bearbeitungsschritte werden frühzeitig erkannt und
Fehlbearbeitungen am Werkstück verhindert.
Grafische Darstellung
Damit eine Werkstücksimulation auch mit nicht vermessenen oder unvollständig
eingegebenen Werkzeugen möglich ist, werden bestimmte Annahmen zur
Werkzeuggeometrie gemacht.
Die Länge einer Schleifscheibe oder eines Abrichters wird beispielsweise auf einen Wert
proportional zum Werkzeugradius gesetzt, damit ein Abtrag simuliert werden kann.
Rohteildefinition
Für das Werkstück werden die Rohteilabmessungen verwendet, die im Programmeditor
eingegeben werden. Das Rohteil wird mit Bezug auf das Koordinatensystem eingespannt,
das zum Zeitpunkt der Rohteildefinition gültig ist. Vor der Rohteildefinition in G-Code-
Programmen müssen also die gewünschten Ausgangsbedingungen hergestellt werden, z. B.
durch Anwahl einer geeigneten Nullpunktverschiebung.
Darstellung der Verfahrwege
Die Verfahrwege werden farbig dargestellt. Eilgang rot und Vorschub grün.
Tiefendarstellung
Die Tiefenzustellung wird als Farbabstufung dargestellt. Die Tiefendarstellung zeigt das
Tiefenniveau, in der sich die Bearbeitung momentan befindet. Für die Tiefendarstellung gilt:
"je tiefer, desto dunkler".
MKS-Bezüge
Die Simulation ist als Werkstücksimulation ausgelegt, d. h. es wird nicht vorausgesetzt, dass
die Nullpunktverschiebung schon exakt angekratzt oder bestimmt sein muss.
Dennoch gibt es in der Programmierung unvermeidbare MKS-Bezüge wie etwa
der Werkzeugwechselpunkt im MKS, die Freifahrposition beim Schwenken und die
Tischanteile einer Schwenkkinematik. Diese MKS-Bezüge könnten je nach aktueller
Nullpunktverschiebung in ungünstigen Fällen dazu führen, dass in der Simulation
Kollisionen gezeigt werden, die bei einer realistischen Nullpunktverschiebung nicht auftreten
würden, oder umgekehrt Kollisionen nicht dargestellt werden, die bei einer realistischen
Nullpunktverschiebung auftreten würden.
Schleifen
Bedienhandbuch, 07/2023, A5E48383507A AE
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