Für Außentemperaturen zwischen –5 °C und +5 °C kann bei nicht konstanter Innentemperatur eine lokale
Einstellung der Heizkurve erforderlich sein. Deshalb gibt es eine Funktion, mit der die Kurve für drei verschie-
dene Außentemperaturen angepasst werden kann: -5 °C, 0 °C und +5 °C. Mit dieser Funktion können Sie den
Sollwert der Vorlauftemperatur bei diesen drei Temperaturen anheben oder absenken, ohne den Rest der
Heizkurve zu beeinflussen. Die Vorlauftemperatur wird nicht nur bei den angegebenen Temperaturen beein-
flusst, z. B. bei -5 °C, sondern gradweise zwischen 0 °C und -10 °C. Die maximale Veränderung liegt dabei aber
bei -5 °C. Die obige Abbildung zeigt die mit KURVE -5 korrigierte Heizkurve. Im Grafen ist die Korrektur in Form
einer Beule sichtbar.
Sie können die Heizkurve bei drei spezifischen Außentemperaturen nach Ihren speziellen Ansprüchen einstel-
len: -5 °C, 0 °C und +5 °C. Die Vorlauftemperatur kann um plus/minus 5 Grad verändert werden.
11.5.4 HEIZSTOPP
Mit der automatischen Heizstopp-Funktion wird der gesamte Heizbetrieb über die Heizkörper gestoppt, wenn
die Außentemperatur größer gleich dem eingestellten Wert für HEIZSTOPP ist.
Bei aktiver Heizstopp-Funktion wird die Umwälzpumpe ausgeschaltet, sodass sie nur während der
Warmwasserbereitung läuft. Die Umwälzpumpe wird jedoch jeden Tag für eine Minute in Betrieb genommen.
Die Werkseinstellung für die Aktivierung der Heizstopp-Funktion liegt bei einer Außentemperatur von 17 °C.
Bei aktiver Heizstopp-Funktion muss die Außentemperatur um 3 °C unter den Einstellwert absinken, bevor der
Heizstopp wieder aufgehoben wird.
11.5.5 MIN und MAX
Die MIN- und MAX-Temperaturen des Vorlaufs sind der niedrigste beziehungsweise höchste Sollwert für die
Vorlauftemperatur.
Gerade bei einer Fußbodenheizung ist es besonders wichtig, den niedrigsten und den höchsten Sollwert für
die Vorlauftemperatur einzustellen.
Liegt die Fußbodenheizung unter einem Parkettfußboden, sollte die Vorlauftemperatur nicht zu hoch
liegen. Anderenfalls kann der Parkettfußboden beschädigt werden. Haben Sie einen Steinfußboden über
der Fußbodenheizung, sollte MIN nicht zu niedrig eingestellt sein, damit auch im Sommer eine angenehme
Fußbodentemperatur herrscht, wenn keine Heizung erforderlich ist. Damit die Temperatur nicht zu hoch oder
zu niedrig wird, ist eine Mischergruppe für die Fußbodenheizung eine mögliche Lösung.
In unterkellerten Häusern sollte die MIN-Temperatur auf eine geeignete Temperatur eingestellt werden, um im
Keller ein raues Innenklima zu vermeiden. Damit der Keller im Sommer nicht zu sehr auskühlt, müssen sämt-
liche Heizkörper mit Thermostatventilen ausgerüstet sein, mit denen die Heizungen im restlichen Gebäude
abgeschaltet werden. Es ist sehr wichtig, dass das Heizungssystem und die Heizkörperventile korrekt einges-
tellt werden. Weil die Einstellungen häufig von den Endkunden selbst vorgenommen werden müssen, ist es
unbedingt erforderlich, sie darüber zu informieren, wie die Einstellung korrekt vorzunehmen ist. Beachten Sie
auch, dass der Wert für HEIZSTOPP angehoben werden muss, damit im Sommer geheizt werden kann.
11.5.6 TEMPERATUREN
Die Wärmepumpe kann einen Grafen mit der Historie der an den verschiedenen Fühlern anliegenden
Temperaturen anzeigen. Dabei können die Temperaturänderungen für 60 zurückliegende Messzeitpunkte
betrachtet werden. Der zeitliche Abstand zwischen den Messzeitpunkten kann zwischen einer Minute und
einer Stunde eingestellt werden. Die Werkseinstellung beträgt eine Minute.
Die Historie steht für alle Fühler zur Verfügung, wobei für den Raumfühler im Display allerdings nur der eing-
estellte Wert angezeigt wird. Bei dem anzeigbaren Integralwert handelt es sich um die Energiebilanz des
Heizungssystems.
11.5.7 INTEGRAL
Der Heizbedarf im Haus variiert mit der Jahreszeit und der Wetterlage und ist nicht konstant. DerWärmebedarf
kann als Temperaturdifferenz über der Zeit betrachtet und errechnet werden. Bei dem Ergebnis handelt es
sich um einen Integralwert (Wärmebedarf ). Für die Errechnung des Integralwerts verwendet das Steuersystem
mehrere Parameter.
Für den Start der Wärmepumpe ist ein Wärmemangel erforderlich und es gibt die beiden unterschiedlichen
Integralwerte A1 (Werkseinstellung = -60) für den Start des Kompressors und A2 (Werkseinstellung = -600)
für den Start der Zusatzheizung. Während des Heizens sinkt der Wärmemangel und sobald die Wärmepumpe
stoppt, sorgt die Trägheit im System für einen Wärmeüberschuss.
26 – Service
Vorlauftemperatur
Abbildung 22: Bei -5 °C regulierte Heizkurve.
Bei –5 °C lokal erhöhte
Vorlauftemperatur
VMBMH203
Außentemperatur